Gestatten? Mein Name ist Bond, James Bond!
Bond-Fans aufgepasst, am 13. April jährt sich zum 70. Mal die Erscheinung des allerersten James-Bond-Buches „Casino Royal“. Wir begaben uns dazu auf Spurensuche und brachten dabei einige spannende Details über den Charakter des 007-Agenten zum Vorschein.
Am 13. April 1953, also nur wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und doch bereits mitten im Kalten Krieg (der Höhepunkt davon war die Kubakrise anno 1962), gelang dem britischen Autor Ian Fleming ein wahrer „Coup“. Mit dem ersten seiner James-Bond-Bücher, „Casino Royal“, schuf er einen Agenten, der zu einer wahren Filmgröße und Legende aufsteigen sollte.
Bloß ein Jahr später, 1954, erschien der erste Bond-Film dazu, mit dem amerikanischen Schauspieler Barry Nelson als erster Darsteller des Geheimagenten mit der Nummer 007. Angehörige des britischen Geheimdienstes MI6, deren Kennnummern mit zwei Nullen anfingen, gehörten zur sogenannten „Double-0-Section“ und hatten eine „Lizenz zum Töten“.
Originaltext passt nicht mehr in die heutige Zeit
Pünktlich zum 70-Jahr-Jubiläum von „Casino Royal“ erscheint nun eine Neuauflage sämtlicher zwölf James-Bond-Bücher. Dabei betont die Ian Fleming Publications, ein Unternehmen der Fleming-Nachfahren, dass „einige rassistische Wörter, die jetzt wahrscheinlich großen Anstoß erregen, entfernt worden sind“. Man habe versucht, so nah wie möglich am Originaltext und der Zeit von damals zu bleiben. Es ist verständlich, dass die Romane zu einer Zeit geschrieben wurden, als Begrifflichkeiten und Einstellungen noch ganz anders „gelagert“ waren. Mittlerweile spricht der bekannte Fleming-Biograf Andrew Lycett zwar offen von Zensur, denn es „ist niemals gut, das zu verändern, was ein Autor geschrieben hat“ (aus „The Independent“).
Zurück zur Romanfigur James Bond: Mit diesem hat Ian Fleming wahrlich den „Grundstein“ für den ununterbrochenen Erfolg seiner Bücher und natürlich der Verfilmungen gelegt. Fleming, der im Zweiten Weltkrieg für den Marine-Nachrichtendienst gearbeitet hatte, konnte aus einem „Schatz“ von realen Kriegserfahrungen genug Ideen für seine Romane schöpfen. Seine journalistische Ader verhalf der Prosa der Romane zu einer gewissen „Schärfe“.
Der literarische Bond war feinfühliger
Wussten Sie, dass sich der Leinwandheld deutlich von Flemings Bond unterscheidet? Einerseits kommt der Bond der Bücher fast gänzlich ohne die Erfindungen von „Q“ aus, andererseits zeigt er durchaus einen feinfühligen, ja zuweilen philosophischen Charakterzug. So stellt er sich etwa die Frage, ob er eigentlich auf der guten Seite stehe und warum der Gegner automatisch Bestandteil der falschen Seite sein sollte. Erst die neueren Verfilmungen ab 2006 nähern sich mehr dem literarischen Vorbild an.
Ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht wurde „Casino Royal“ erst 1960 beim Ullstein Taschenbuchverlag von Günther Eichel. Damals wurden die meisten Geschichten gekürzt, sodass man es als Taschenbuch zum damaligen Preis von 2,20 DM verkaufen konnte. Auch war es so üblich, dass man antideutsche Passagen herausnahm und unverständliche Textpassagen einfach umging.
Exklusiv zur Krönung von Charles III.: neues James-Bond-Abenteuer in Buchform
Wie die Ian Fleming Publications auf ihrer Facebook-Seite mitteilt, kommt in Kürze ein neuer Bond-Band heraus. Jungautor Charlie Higson bekam den Auftrag, James Bond in unser Zeitalter zu bringen. Das Buch „On His (!) Majesty’s Service“ erscheint am 4. Mai 2023, also zwei Tage vor der Krönung von König Charles III. Der Clou am Ganzen: An diesem Tag wird im Roman James Bond aufgeboten, um eine Verschwörung gegen die Zeremonie aufzudecken und die Übeltäter, eine ganze Bande von Söldnern unter der Führung des Bösewichts „Athelsan“ zu überführen. Genau 60 Jahre zuvor erschien der Roman „On Her Majesty’s Service“.
Bereits in früheren Blogs haben wir über das Phänomen „James Bond“ geschrieben.
Unter diesem Link bekommen Sie einen Einblick in das Leben des Bond-Darstellers Daniel Craig: https://blog.the-british-shop.de/page/view/2018/03/der-etwas-andere-bond-daniel-craig-wird-50
Ein weiterer Eintrag handelt vom Bond-Film „Spectre“: https://blog.the-british-shop.de/page/view/2015/03/spectre-zum-gruseln
Unser Best of James Bond mit Filmen, Musik, Zitaten, Schurken und Bond-Girls finden Sie hier: https://blog.the-british-shop.de/page/view/2023/07/best-of-james-bond-filme-musik-zitate-schurken-und-bond-girls
Und last but not least ein amüsant zu lesender Beitrag über den Bond-Film „Skyfall“: https://blog.the-british-shop.de/page/view/2012/11/skyfall-lodge-wo-war-der-kleine-bond-zu-hause
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