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König Artus – der sagenumwobene König Britanniens

Die Gallos-Statue in Tintagel

Liebhaber von Rittersagen und verwunschenen Orten, die von mächtigen Magiern und anderen Abenteuern geprägt sind, kommen bei der Nennung des Namens “König Artus” ins Schwärmen. Um das Jahr 500 nach Christus wird in der Forschung ein König oder Anführer vermutet, der erfolgreich gegen die angelsächsischen Eindringlinge gekämpft haben soll. Sein Britannien, der südliche Teil des heutigen Großbritanniens, geprägt von keltischem und römischem Einfluss, war damals Schauplatz dieser Kämpfe.

Tintagel in Cornwall

Während Artus in vielen Geschichten im heutigen Wales oder Somerset verortet wird, wird seine Geburt in späteren Überlieferungen mit Tintagel in Cornwall verbunden – einem Ort, der durch archäologische Funde Bedeutung als Fürstensitz erlangte. Funde von wertvoller Keramik sowie ägyptischem Glas zeugen von weitreichenden Handelsbeziehungen. Rekonstruierte Essensreste zeichnen ein Bild von reich gedeckten Tischen mit einer ausgewogenen Diät.

Seit 2016 steht auf dem Kliff von Tintagel eine bronzene Statue mit dem Titel Gallos, die symbolisch an die Legenden um König Artus erinnert. Die Statue wirkt mit ihrem durchbrochenen Design und ihrer schwebenden Silhouette beinahe gespenstisch. Tintagel hat sich in der Tat zu einem Magnet für Artus-Begeisterte empor gemausert, denn unterhalb der Burg soll auch noch der sagenumwobene Magier „Merlin“ gehaust haben. Die Legenden um König Artus umfassen das magische Schwert „Excalibur“ sowie die später hinzugefügte Suche nach dem Heiligen Gral, der das Land heilen und seine Reinheit wiederherstellen soll.

Cadbury Castle – Ein weiterer Kandidat für Camelot

Neben Tintagel gibt es noch einen weiteren Ort, der oft mit der legendären Burg Camelot in Verbindung gebracht wird: Cadbury Castle in der Grafschaft Somerset. Die Hügelfestung, die auf eine keltische Besiedlung zurückgeht, war einst ein bedeutender Verteidigungs- und Wohnort. Archäologische Funde, darunter Überreste von Steinmauern und Befestigungen aus der Zeit um 500 n. Chr., deuten darauf hin, dass hier ein mächtiger Herrscher residiert haben könnte. Lokale Legenden und der Name „Camelot“ werden seit Jahrhunderten mit diesem Ort assoziiert. Von der Burg aus hat man eine weite Sicht über die umliegende Landschaft – ein Ort, der sich durchaus für die strategische Basis eines Anführers wie König Artus geeignet hätte. Ob Cadbury Castle tatsächlich Camelot war, bleibt ungewiss, doch die Verbindung zwischen Geschichte und Mythos macht diesen Ort zu einem weiteren faszinierenden Kapitel der Artus-Sage.

Der historische König

Historisch wird vermutet, dass es keltisch-britische Anführer wie Ambrosius Aurelianus gab, die im 6. Jahrhundert gegen angelsächsische Eindringlinge kämpften. Die späteren Legenden vereinten historische Elemente und literarische Fiktion, um die Figur des König Artus zu erschaffen. In der „Geschichte der Könige Britanniens“ des Geistlichen Geoffrey von Monmouth wurde im 12. Jahrhundert das Bild des legendären Königs Artus und seiner Tafelrunde geformt, das später zum nationalen Mythos der Briten wurde.

König Artus soll dereinst wie König Barbarossa aus einem langen tiefen Schlaf erwachen und das Land zu Ruhm und Prosperität führen. Für die Waliser, die lange gegen die Engländer rebellierten, war Arthur sogar ein Idol. Alanus ab Insulis, ein Gelehrter des 12. Jahrhunderts, schrieb in einem Werk über die britischen Mythen:

„Wo ist ein Ort innerhalb der Grenzen des Christenreiches,
zu dem die beflügelten Lobpreisungen des Briten Artus
noch nicht gelangt sind?
Geht und verkündet, dass Artus tot sei. Ihr werdet kaum
unversehrt davonkommen, ohne von den Steinen eurer Zuhörer
zerschmettert zu werden.“

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