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Die feine englische Art

Dem Zauber der Shetlandinseln erlegen

Dem Zauber der Shetlandinseln erlegen

Namen wie Anderson & Co erinnern an die skandinavische Vergangenheit. Klicken Sie auf das Bild, um zu unserer Bildergalerie zu gelangen!

Ein Reisebericht in drei Folgen

Der Startschuss für unsere Inseltour in diesem Sommer fiel auf Shetlands Hauptstadt Lerwick, die mit ihren 7.000 Einwohnern auf Mainland, also der Hauptinsel, liegt. Dank der zentralen Lage unseres Gasthauses am Fuße des Rathauses folgten wir der salzigen Meeresluft direkt an den Hafen zur eigentlichen Hauptachse, nämlich der Commercial Street, die von farbigen Wimpeln gesäumt ist und zahlreiche Shops aufzuweisen hat.

Der erste Laden, der uns ansprach, war der „Loose Ends Shop“, was als Wortspiel natürlich auf Wolle hinweist und tatsächlich ein Garngeschäft ist (siehe Fotogalerie). Wie zu erwarten auf den britischen Inseln „umspann“ uns die Ladeninhaberin mit ihrer Fröhlichkeit und erklärte uns die ausgelegte Wollware, die in naturbelassenem Grau-Weiss oder farbig sortiert ausgelegt war. Der Farbstoff entsteht durch das Einkochen bestimmter Flechten. Spannend zu betrachten waren zudem die fast überdimensional großen Stricknadeln.

Sämtliche Wolle stammt von den Shetland Schafen, die eher kleinwüchsig sind. „Der Griff der Shetlandwolle lässt sich als seidig-weich beschreiben“, so die Ladenbesitzerin. Witzige Anekdote: Einige der direkt an der Küste freilaufenden Shetlandschafe „erriechen“ wortwörtlich das Kommen und Gehen von Ebbe und Flut, denn sie lieben das Seegras, das bei Ebbe freigelegt wird. So sollen die Tiere bis zu zwei Kilometer weit hinausgehen, um sich davon satt zu fressen. Gastronomie-Experten rühmen schon seit vielen Jahren das Fleisch dieser Seegras essenden Tiere.

Bekanntheit durch Krimiserie

Mord auf Shetland – so lautet die erfolgreiche BBC Krimiserie mit dem charismatischen Chefermittler Jimmy Perez (gespielt vom Schauspieler Douglas Henshall). Diese Serie hat die Inselgruppe in den letzten Jahren so richtig bekannt gemacht und ist zur Zeit in der ARD-Mediathek zu sehen. Doch so mordlustig sind die Shetlander gar nicht, denn die Inseln verzeichnen eine der niedrigsten Kriminalitätsraten in ganz Großbritannien. Zahlreiche Touristinnen und Touristen pilgern zu den Drehorten der Insel, wie etwa die Polizeiwache (siehe Fotogalerie mit dem Autor). Auf der offiziellen Tourismus Seite (Visit Scotland) findet man Routen zu Fuß, welche einige Filmkulissen wie kilometerlange Strände oder auch die für Shetland typischen Steinhäuser abdecken.

Wer eine Shetlandreise mit kulinarischen Highlights verbinden möchte, liegt in Lerwick richtig: fast alle guten Restaurants der Insel konzentrieren sich hier und bieten traditionelle Gerichte, ob mit Fisch, Fleisch oder verganer Art, an. Das Restaurant „Fjara“ beispielsweise liegt direkt an der Bucht etwas außerhalb des Stadtzentrums – hier kann man vom Fenster aus sogar Seehunde und Seeotter beobachten. Tipp: Ein Absacker an der Bar mit Aussicht auf das Meer wird bleibende Erinnerungen erzeugen. Tischreservationen in der Hauptstadt Lerwick haben sich auf unserer Reise als vorteilhaft herausgestellt.

In der nächsten Folge lesen Sie, wie man abseits der Tourismusströme zu einem Restauranterlebnis kommen kann.

Geschichtsträchtiger Shetlandpullover

Die Shetlander lebten bis in die 1970er Jahre vom Fischfang, der von einer boomenden Ölindustrie abgelöst wurde. Diesen „Reichtum“ bemerkt man noch heute, denn das Straßennetz ist ausgezeichnet und die Infrastruktur wurde erst vor wenigen Jahren auf den neusten Stand gebracht. Mit der Energiewende liegt nun das Augenmerk der Shetlander, ja überhaupt der Briten, auf erneuerbare Energien. Windparks und sogenannte Gezeitenkraftwerke sind die modernen Energieträger.

Ein Wirtschaftszweig, der schon vor über hundert Jahren die hungrige Bevölkerung ernährte, ist die Herstellung und der Verkauf von insel-typischen Strickwaren. Stricken war nicht nur ein Zeitvertreib, sondern harte Arbeit. Das 2007 eröffnete "Shetland Museum and Archives“ bietet neben einem Gratiseintritt auch einen Einblick in die reiche Geschichte der Shetlandinseln von den Anfängen im Neolithikum, über die Wikinger bis hin zur Moderne.

Tipp: Im Museumscafé gibt es jeweils hausgemachte Torten.

Mehr über die Inselwelt Shetlands, ein Pop-Up Restaurant in einer Kirche und Vögel, die ein Clowngesicht haben, lesen Sie hier im 2. Teil unserer  Shetland-Blogserie.

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Leserbriefe (2)

  • Frau Escher
    am 09.09.2024
    Guten Tag das macht einem so richtig "an"! Wie gerne würde ich mich jetzt auf diese Inseln "beamen" lassen....

    Dank der Krimiserie "Mord auf Shetland" kann man zumindest visuell sich auf diese Inselwelt versetzen. Toller Artikel! Weiter so.

    Frau Andrea Escher
  • MonikaZens
    am 08.10.2024
    Hallo diese Berichte sind sehr interessant. Allerdings sind vor allem auch die charmanten kleinen
    Shetlandponies erwähnen wert.

    Gruss
    Monika Zens

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