Eine unverwechselbare Stimme, ganz viel Talent und Ausstrahlung: David Bowie hat fünf Jahrzehnte Musikgeschichte geprägt und sich dabei immer wieder neu erfunden, sodass seine Fans kaum mitkamen. Heute vor fünf Jahren ist er gestorben, zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag. Der große Intellektuelle des Rock hat keinen echten Nachfolger, gilt nach wie vor als einer der einflussreichsten Künstler seiner Ära und war auch einer der kommerziell erfolgreichsten. Er hat mit vielen bekannten Kollegen gearbeitet, darunter Marc Bolan, Iggy Pop und Brian Eno.
Schon als Fünfzehnjähriger gründete Bowie – der eigentlich schlicht Jones mit Nachnamen hieß – seine erste Band, der Erfolg ließ noch einige Jahre auf sich warten. 1969 schrieb er mit dem Song „Space Oddity“ Musikgeschichte, der abgedriftete „Major Tom“ sollte Jahre später noch einmal in „Ashes To Ashes“ in Erscheinung treten.
In die Glam-Rock-Ära der frühen 1970er passte Bowies fantasievoll kostümiertes Alter Ego Ziggy Stardust perfekt – alle Musikfans kennen den Blitz, der ihm übers Gesicht fuhr. Dass Bowie sich, wie auch von anderen Kunstfiguren aus seinem Repertoire, bald wieder von Ziggy verabschiedete und sich in den „Thin White Duke“ verwandelte, war typisch für ihn. Im Lauf der Jahre und Jahrzehnte wechselte er mehrfach das Genre, erfand ganz eigene Musikstile wie „Plastic Soul“ und profilierte sich auch als Schauspieler im Film wie auf der Bühne.
Trotz oder wegen des Erfolgs: Ende der 1970er war Bowie drogensüchtig und wurde mit wirren politischen Ansichten zitiert; er zog nach Berlin, wo er ins Leben zurückfand. Zweimal war er verheiratet, die zweite Ehe mit Iman hielt bis zu seinem Tod – die beiden waren das Glamourpaar schlechthin. David hat einen Sohn aus der ersten Ehe, der sehr positiv über seinen Vater spricht, und eine jüngere Tochter aus der zweiten.
Zum Todestag erscheint eine bisher unveröffentlichte Single – und zwar eine echte für den Plattenspieler – mit Cover-Versionen von John Lennons „Mother“ und Bob Dylans „Tryin´ To Get To Heaven“. Auch wird Bowies Musical „Lazarus“, eine Interpretation des Films „Der Mann, der vom Himmel fiel“, heute live aufgeführt und gestreamt. Mehr: https://www.davidbowie.com/news
Wir empfehlen noch zwei Bücher für Fans und alle, die sich für das Phänomen David Bowie interessieren:
- „David Bowie. Ein Leben“ ist eine von Dylan Jones geschriebene klassische Biografie, für die der Autor viele Gespräche mit Wegbegleitern und Zeitzeugen geführt hat.
- „Bowie: Sternenstaub, Strahlenkanonen und Tagträume“ von Michael Allred und Steve Horton dagegen ist ein liebevoll gezeichneter Comic über Bowie und die Ära Ziggy Stardust.
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