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Judith Lennox: Die Königin historischer Gesellschaftsromane

Judith Lennox: Die Königin historischer Gesellschaftsromane

Erinnern Sie sich noch an Juliet Winterton aus „Die Frau des Juweliers“, die während des Zweiten Weltkrieges versucht, ihr Glück im englischen Herrenhaus Marsh Court zu finden? Oder haben Sie vielleicht Bea, Emma und Marissa durch „Die Jahre unserer Freundschaft“ begleitet, während sie allen Stürmen des Schicksals trotzten? Vielleicht haben Sie sich auch von den Geschehnissen aus „Meine ferne Schwester“ mitreißen lassen und haben sich mit Rowan und Thea in bester Theodor Fontane-Manier durch die Irrungen und Wirrungen gesellschaftlicher Normen nach dem Zweiten Weltkrieg gekämpft.

Judith Lennox wirft Fragen wie diese vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Zeitgeschichte auf und schafft es wie kaum eine andere Autorin, die Atmosphäre der Vergangenheit so elegant und eindrucksvoll einzufangen. Ob der Zeitgeist der Zwanzigerjahre, die ländliche Idylle Englands in den Dreißigern oder das pulsierende Leben im London der Swinging Sixties – sie nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit, deren Sog man sich schon nach den ersten Seiten nicht mehr entziehen kann.

Ihre Romane sind nicht nur wegen ihrer historischen Genauigkeit und fesselnden Handlungsstränge bemerkenswert, sondern auch wegen der starken und willensstarken Frauenfiguren, die sich den Herausforderungen ihrer Zeit stellen und in der heutigen Zeit relevanter sind denn je. Die Kombination aus tiefgehender Recherche und der Fähigkeit, lebendige, komplexe und emanzipierte Charaktere zu erschaffen, macht Judith Lennox zu einer der herausragendsten Stimmen in der Welt der historischen, modernen Romane.

Besonders faszinierend ist, wie einfühlsam Judith Lennox die dramatischen Geschichten ihrer Protagonistinnen erzählt. Ihre Figuren werden beim Lesen vertraut, man fiebert mit ihren großen Lebensentscheidungen mit, bangt und hofft, weint und lacht – ihre Schicksale berühren Jung und Alt gleichermaßen.

Was macht die Bücher von Judith Lennox aus?

Judith Lennox‘ enorme Stärke sind ihre charaktervollen und willensstarken Frauenfiguren, deren Schicksal sie eng mit den jeweiligen Zeitumständen verwebt. Nicht von ungefähr siedelt sie die Handlung oft zur Zeit der Weltkriege oder um sie herum an. Gerade in solchen Krisen und Zeiten des Umbruchs bekommen ihre Heldinnen die Chance, sich zu bewähren, über sich hinauszuwachsen und auch tradierte Rollenbilder infrage zu stellen – Frauen können und müssen Aufgaben übernehmen, die bislang den Männern vorbehalten waren.

Zum extrem überzeugenden Zeitkolorit gehören die akribischen Recherchen. Judith Lennox liest Biografien und Zeitdokumente, arbeitet sich tief in Berufsbilder ein, recherchiert Details zu Kleidermoden und Baustilen – z. B. für ihren Roman „Das Haus der Malerin“. Sie bereist auch die Schauplätze ihrer Bücher; für den vorliegenden Roman beispielsweise Spanien, wohin es die Künstlerin Sadie, die Titelheldin, verschlägt und wo sie die Auswirkungen des Franco-Regimes zu spüren bekommt.

Einblick in Judith Lennox' privates Leben

Judith Lennox, geboren 1953 in Salisbury, England, wuchs in einem literarisch geprägten Haushalt auf. Ihr Vater, ein talentierter Amateurdichter, und ihre Mutter, eine begeisterte Leserin, prägten ihre Kindheit mit Geschichten und Gedichten. Diese frühe Liebe zur Literatur legte den Grundstein für Lennox’ spätere Karriere als Schriftstellerin. An der Universität Lancaster vertiefte sie ihre literarischen Fähigkeiten und ihre Leidenschaft für das Schreiben.

Nach ihrem Studium heiratete Judith Lennox und begann, neben der Erziehung ihrer drei Söhne, an ihren ersten Romanen zu arbeiten. Ihr literarischer Durchbruch gelang ihr 1993 mit dem Roman „Das Winterhaus“, der die Geschichte dreier Frauen in der Nachkriegszeit erzählt. Dieser Roman wurde schnell zum Bestseller und etablierte Lennox als eine führende Stimme im Genre der historischen Romane. Werke wie „Alle meine Schwestern“ und „Die Mädchen mit den dunklen Augen“ sind Meisterwerke, die sich durch detaillierte historische Recherche, komplexe Charaktere und fesselnde Handlungsstränge auszeichnen.

Heute lebt Judith Lennox mit ihrem Ehemann Ian in Cambridgeshire. Wenn sie nicht gerade am Schreibtisch sitzt und an ihrem neuesten Roman „Die andere Tochter“ schreibt, geht sie spazieren oder kümmert sich um ihren Garten – wie es sich für eine echte Britin gehört. Die idyllische Landschaft Cambridgeshires dient ihr oft als Inspiration für ihre Geschichten. Sie genießt es, Zeit in der Natur zu verbringen und sich von den historischen Stätten und der reichen Geschichte ihrer Umgebung inspirieren zu lassen.

Stil, Einfluss und Engagement für Nachwuchsautoren

Judith Lennox wird oft für ihren eleganten und dennoch zugänglichen Schreibstil gelobt. Sie schafft es, ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln, indem sie tief in die Psyche ihrer Charaktere eintaucht und deren Entwicklungen nachvollziehbar und bewegend darstellt. Neben ihrem literarischen Schaffen engagiert sie sich auch in der Förderung neuer Autoren. Sie hält regelmäßig Lesungen und Schreibworkshops ab, in denen sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergibt. Ihre Begeisterung für das Schreiben und ihre Großzügigkeit im Teilen ihres Wissens haben sie zu einer geschätzten Mentorin für viele aufstrebende Schriftsteller gemacht.

Judith Lennox' beeindruckende Karriere und ihre tiefgründigen, gut recherchierten Romane haben ihr einen festen Platz in der Welt der Literatur gesichert. Ihre Fähigkeit, historische Epochen mit Leben zu füllen und gleichzeitig menschliche Geschichten zu erzählen, die zeitlos und universell sind, machen sie zu einer einzigartigen und geschätzten Autorin. Mit ihrem aktuellen Buch „Die Jahre unserer Freundschaft“ und dem kommenden „Die andere Tochter“ wird sie auch in Zukunft Leserinnen und Leser auf der ganzen Welt fesseln und inspirieren.

Worum geht es in „Die andere Tochter? Wir haben nachgefragt

Für „Die andere Tochter“ kam die Inspiration aus verschiedenen Quellen, erklärt uns Judith Lennox via Facebook-Messenger und gibt uns einen ersten Überblick über die Handlung: Die Geschichte beginnt im Sommer 1939, als Europa am Rande des Krieges steht. Die Heldin, Olivia Goodland, kommt nach London, um für eine Gesellschaftsschneiderin zu arbeiten. Während ihrer Arbeit trifft sie auf die schöne und glamouröse Grace Ruthwell und deren Familie, zu der auch die Kinder Alice und Frankie sowie Frankies Tutor, der gut aussehende Schotte Rory Madden, gehören. Doch erst langsam und zu spät wird Olivia sich der Dunkelheit bewusst, die unter der glitzernden Fassade des Ruthwell-Haushalts verborgen liegt.

Judith wollte in „Die andere Tochter“ auch das Chaos des Familienlebens darstellen – die Herausforderungen und die Höhen und Tiefen, eine große Familie großzuziehen. Dieser Roman liege ihr besonders am Herzen, da sie selbst drei Söhne habe, ebenso wie ihre Protagonistin Olivia, erklärt Judith.

Ob Sie nun ein langjähriger Fan von Judith Lennox sind oder die britische Bestseller-Autorin jetzt entdecken wollen – ihr neuer Roman „Die andere Tochter“ verspricht, ein fesselndes und berührendes Leseerlebnis zu werden.

Ich habe mir den 3. Januar 2025 bereits als Erscheinungsdatum im Kalender markiert und bis dahin lese ich die persönlichen Facebook-Grüße von Frau Lennox noch ein paar Mal durch und erfreue mich an ihrer Herzlichkeit.

 

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