legendäre Mode-Looks im Londoner Designmuseum
London zählt zu den wichtigsten Mode-Metropolen der Welt und zweimal im Jahr pilgern Fashion-Fans, Journalisten und Blogger in das Mode-Mekka, um sich die Trends der neuen Saison bei der London Fashion Week anzuschauen. Doch nun lockt die britische Hauptstadt Modebegeisterte neben den Schauen im September mit einer weiteren Attraktion: „Rebel: 30 Years of London Fashion" ist eine neue Ausstellung, die Mitte September 2023 im Londoner Design Museum eröffnet wurde.
Die Ausstellung zeigt die herausragendsten Kreationen zeitgenössischer britischer Designerinnen und Designer, die mit diesen Looks ihre Karrieren ins Rollen brachten. In unterschiedlich gestalteten Räumen werden die Vielfältigkeit und Entwicklung der britischen Mode dargestellt und die jeweiligen Einflussfaktoren und Hintergründe dazu erklärt. Von Büchern und Skizzen über Flyer und Poster bis hin zu extravaganten Couture-Roben, die eine Hommage an das schillernde Nachtleben der Stadt darstellen, finden Besucher hier eine Auswahl an eindrucksvollen Ausstellungsstücken, die das Herz einer jeden Fashionista schneller schlagen lassen.
Eines der ausgestellten Highlights ist das legendäre „Schwanenkleid", das die isländische Sängerin Björk 2001 bei der Oscar-Verleihung trug. Das extravagante Outfit wurde von dem mazedonischen Designer Marjan Pejoski entworfen und sorgte damals weltweit für Schlagzeilen. Nicht weniger skandalös und ebenfalls zu sehen ist der aufblasbare Latex-Anzug, den Sänger*in Sam Smith bei den diesjährigen BRIT Awards trug. Der in London ansässige indische Designer Harri KS (Harikrishnan Keezhathil Surendran Pillai, mit vollem Namen), der den Anzug für das Event entwarf, erklärte in einem Interview mit der indischen Vogue: „Sam hat viele Hasskommentare und Negativität in Bezug auf ihr Körperbild und ihr Geschlecht erhalten, vor allem in Großbritannien, und das ist etwas, das wir mit diesem Projekt untersuchen wollten. Die Botschaft war, 'maximal' zu gehen, ohne Grenzen und die Möglichkeiten der Körperproportionen zu feiern und zu erforschen".
In einem weiteren Raum finden Besucher des Museums einen Laufsteg aus perforiertem Metall vor, der mit Schaufenster-Puppen dekoriert ist, die Christopher Kanes aufsehenerregende Debüt-Kollektion von 2007 mit ihren verschnörkelten Neon-Minikleidern zeigen. Daneben sind die avantgardistischen, skulpturalen Jacken von Craig Greens Debüt von 2015 zu sehen. „Ich wollte, dass die Ausstellung ebenso viel über die Kultur aussagt, die die Kleidung umgibt, wie über die Objekte und Stücke, die sich im Museum befinden", sagt Sarah Mower, Modejournalistin der US-Vogue und Gast-Kuratorin der Ausstellung. „Ich hoffe, dass das Publikum dieser Ausstellung die gleiche Art von Gänsehaut verspürt, die wir damals erlebt haben”.
Spätestens beim Anblick von Rihannas blauem Tüllkleid kommt garantiert Gänsehaut-Feeling auf. Die Sängerin postete 2017 ein Bild von sich in dem Prinzessinnen-Traum in Kombination mit lässigen Sneakern und XL-Sonnenbrille und es dauerte keine 24 Stunden, bis die britische Modedesignerin Molly Goddard als neuer Stern am Londoner Designerhimmel gefeiert wurde. Ebenso zu sehen sind Kollektionen der Designer JW Anderson, Wales Bonner, Erdem, Christopher Kane, Simone Rocha und Russell Sage. Die Stücke werden zusammen mit Filmen, Zeichnungen, Erinnerungsstücken und noch nie gezeigten Archivmaterialien der Designer/innen gezeigt.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 11. Februar 2024. Einzelheiten zu Eintrittskarten und Öffnungszeiten finden Sie unter designmuseum.org
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