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Die feine englische Art

„Not too bad, really“: englisches Understatement für Anfänger

Ein Mann in weißem Hemd und grauem Pullunder trägt zwei Bücher und eine kleine Großbritannien-Flagge vorm Oberkörper

Understatement gehört zur englischen Kultur. Besonders deutlich wird dies in der Sprache.

Understatement gehört zur englischen Kultur, und nirgends wird dies deutlicher als im Sprachgebrauch. Ob etwas toll ist oder furchtbar – wozu Superlative verschwenden, wenn es auch ganz schlicht und bescheiden geht?

Zum Beispiel so:

  • „Yes, I was rather pleased with the results“: der angemessene Kommentar zu einer Eins plus im Examen
  • „He isn't all that nice, really“: Er ist ein Scheusal.
  • „She has been feeling a bit under the weather“: Sie ist richtig krank.
  • „This looks quite pretty“: ein fantastischer Anblick
  • „It is a bit of a mess“: Das Chaos regiert.
  • „He didn't do badly“: Er hat eine Spitzenleistung abgeliefert.
  • „The situation was a bit unpleasant“: Es war einfach schrecklich.

Hinter solchen und ähnlichen Formulierungen, die den Einheimischen leicht von der Zunge gehen, stehen

  • eine über die Jahrhunderte gewachsene Sprachkultur,
  • eine stattliche Portion Humor (oder auch Galgenhumor),
  • die sprichwörtliche „stiff upper lip“, also die anerzogene Pflicht, Gefühle für sich zu behalten,
  • und die Bereitschaft, notfalls von Menschen aus anderen Ländern missverstanden zu werden. 

Denn tatsächlich tun sich Außenstehende mit dieser Art des sprachlichen Tiefstapelns schwer und wissen oft nicht: Ist das nun ernst gemeint oder nicht? Der neutrale Gesichtsausdruck, mit dem diese Aussagen getroffen werden, hilft auch nicht weiter.

Im umgekehrten Fall finden Engländerinnen und Engländer große Begeisterung eher übertrieben und sehr direkte Aussagen „a little blunt“, ein bisschen unverblümt bis ungehobelt. Gerade „bluntness“ wird oft den Deutschen vorgeworfen, und wer deutsche und englische Gesprächspartner aufmerksam beobachtet, merkt: Das ist ein erheblicher kultureller Unterschied, der es uns beiderseits nicht leicht macht.

Allerdings scheint sich, so hat jedenfalls vor einigen Jahren der britische Sprachforscher Paul Baker herausgefunden, der Sprachgebrauch zu ändern. Er stellte fest, dass Vokabeln wie „quite“ oder „rather“– mit denen eine Aussage abgeschwächt und relativiert wird – im britischen Englisch zunehmend seltener benutzt werden. Dies könnte eine Folge der Globalisierung sein und des Medienkonsums, denn US-Produktionen beherrschen Streamingdienste, Fernsehen und Kino. Den Freundinnen und Freunden auf der anderen Seite des Atlantiks ist diese Art der Sprachjonglage aber weitgehend fremd, auch wenn sie sie – genau wie den britischen Akzent – bewundern. Im Gegenteil gelten die Amerikaner als noch unverblümter als die Deutschen.

Wir jedenfalls hoffen, dass die englische Untertreibung weiterlebt. Sie ist eine nationale Eigenart, unverwechselbar und – rather fun.

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