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Gertrude Ederle: Die erste Frau, die den Ärmelkanal durchschwamm

Gertrude Ederle: Die erste Frau, die den Ärmelkanal durchschwamm

Die Biografie „Getrude Trudy Ederle: Eine Schwimmerin verändert die Welt“ von Anne-Kathrin Kilg-Meyer ist im Verlag Eriks Buchregal erschienen.

Mutig, sportlich, wasserfest: Vor 95 Jahren durchschwamm Gertrude Ederle als erste Frau den Ärmelkanal zwischen Calais und Dover. Sie trotzte kaltem Wasser, Sturm, Quallen und hohen Wellen und brauchte 14 Stunden und 31 Minuten. Damit gelang ihr die bis dahin schnellste Durchquerung der Wasserstraße, sie brach den (von einem Mann aufgestellten) seinerzeitigen Weltrekord um zwei Stunden. Nebenbei machte sie ihren Vater, der auf ihren Erfolg viel Geld gewettet hatte, zu einem reichen Mann.

Gertrude Ederle, die Trudy gerufen wurde, war eine New Yorkerin mit schwäbischen Vorfahren (geboren 1905). Seit einer Masernerkrankung im Alter von fünf Jahren hörte sie schlecht, was ihr das Zusammensein mit anderen Kindern nicht leicht machte. Doch dann lernte sie bei einem Verwandtenbesuch in Deutschland im Bissinger See (Kreis Esslingen) das Schwimmen. Sofort merkte Trudy: Wasser ist mein Element, hier kann ich mich entfalten. Es war der Beginn einer steilen Karriere; 1924 errang sie bei den Olympischen Spielen in Paris eine Bronze- und mit der US-Staffel eine Goldmedaille.

Lange hatte Schwimmen für Frauen eher als suspekt und unsittlich gegolten; wenn überhaupt, sollten sie in langem Rock, Bluse und Haube ins Wasser gehen, was Wettkämpfe unmöglich machte. Dass sich dies in den 1920ern änderte, ist auch Gertrude Ederle – einer Pionierin des Frauensports – zu verdanken.

Nach einem ersten Versuch, den sie wegen des schlechten Wetters abbrechen musste, startete Trudy am 6. August 1926 erneut ab Cap Griz-Nez bei Calais Richtung England. Ihre Schwester Meg saß im Begleitboot. Trudy trug – unerhört! – einen Zweiteiler (und das, obwohl der Bikini offiziell erst 1946 erfunden wurde, jedenfalls unter diesem Namen). Von Kopf bis Fuß eingefettet, schützte sie sich gegen Kälte und Quallen.

Nach ihrem Erfolg wurde sie in ihrer Heimat euphorisch gefeiert, und Vater Henry durfte sich – nachdem er 25.000 Dollar auf sie gesetzt hatte – über reiche Einnahmen freuen. Trudy Eberle widmete ihr Leben weiterhin dem Sport und brachte, inzwischen selbst komplett gehörlos, Kindern mit Hörbeeinträchtigungen das Schwimmen bei. Sie wurde 98 Jahre alt (gestorben 2003).

Noch heute ist der Ärmelkanal eine beliebte Herausforderung für Schwimmerinnen und Schwimmer. Die meisten starten aber ab Dover oder vielmehr Shakespeare Beach ganz in der Nähe, da die französische Gesetzgebung strikt ist. Tatsächlich ist der rege Schiffsverkehr eins der größten Probleme für die Schwimmer (und umgekehrt). Offizieller Ansprechpartner für alle, die es versuchen wollen, ist die 1927, also ein Jahr nach Trudys Erfolg, gegründete „Channel Swimming Association“.

Wer mehr über die Pionierin des Schwimmsports lesen will: „Getrude Trudy Ederle: Eine Schwimmerin verändert die Welt“ von Anne-Kathrin Kilg-Meyer ist eine lesenswerte Biografie. Sie ist im Verlag Eriks Buchregal erschienen (ISBN 978-3-9818798-3-4).

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