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Die feine englische Art

Alan Rickman konnte alles spielen

Ob Snape oder der Sonnenkönig: Alan Rickman konnte alles spielen

Ob Snape oder der Sonnenkönig

Fünf Jahre ist es jetzt her, dass Alan Rickman gestorben ist – fünf Jahre ohne einen der vielseitigsten und begabtesten Schauspieler, die Großbritannien hervorgebracht hat. Wir vermissen ihn! Ein kleiner Trost: Ab nächstem Jahr ist geplant, seine seit den 1990ern geführten Tagebücher zu veröffentlichen. Wie man hört, sind sie sehr geistreich und witzig geschrieben.

Rickman konnte alles spielen und war keineswegs, wie oft behauptet wurde, auf Bösewichte festgelegt, auch wenn er für die Darstellung von Severus Snape in den Harry-Potter-Filmen am bekanntesten war (J. K. Rowling hatte ihn für die Rolle persönlich ausgesucht). Okay, auch in der ersten Folge von „Stirb langsam“ spielte er den wenig sympathischen Haupttäter. Aber erstens hatten seine Figuren immer viele Facetten, was gerade auf Snape zutrifft, zweitens überzeugte er auch in sympathischen und sehr menschlichen Rollen wie im Episodenfilm „Tatsächlich … Liebe“ als in Versuchung geratener Ehemann oder als Colonel Brandon in „Sinn und Sinnlichkeit“. In seiner letzten Rolle verkörperte er in „Die Gärtnerin von Versailles“ Sonnenkönig Ludwig XIV. Danach lieh er noch der Raupe Absolem in „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ seine Stimme; der Film kam im Mai 2016, also nach seinem Tod, in die Kinos.

Rickman wurde 1946 in London geboren; er war das Kind irisch-walisischer Eltern. Sein Vater starb, als er acht war – ebenfalls an Krebs. In jungen Jahren zeigte sich, dass Alan ein ausgeprägtes künstlerisches Talent hatte, und zwar fürs Zeichnen ebenso wie fürs Schauspielern. Er entschied sich für die Bühne und spielte in verschiedenen Shakespeare-Stücken, ehe er im Fernsehen und beim Film landete. Wer ihn nur in deutschen Synchronfassungen kennt, weiß vielleicht nicht, was für eine ungewöhnliche und markante Stimme Alan Rickman hatte. Zwei Forscher, die das Geheimnis der „perfekten Stimme“ ergründeten (Themen gibt´s in der Wissenschaft!), kamen 2008 zu dem Ergebnis, eine Kombination der Stimmen von Alan Rickman und Jeremy Irons sei ideal.

Privat war Rickman, anders als sein Harry in „Tatsächlich … Liebe“, offenbar ziemlich solide. Mit seiner Freundin und späteren Ehefrau Rima Horton, die er seit seinem 19. Lebensjahr kannte, war er bis zum Lebensende zusammen. Alan Rickman starb am 14. Januar 2016 in London.

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