Gentleman des Rock
In den frühen 1970ern regierte der „Glam Rock“, der mehr durch die Kleidung der Musiker definiert wird als durch die Musik selbst: Glanz und Glitzer, Zehn-Zentimeter-Absätze, eng taillierte Jacken – seit dem Rokoko hatte es keine solch feminine Männermode mehr gegeben. Auch die Band „Roxy Music“ wird zumindest in ihrer Anfangszeit zu dieser Musikrichtung gezählt, aber ihr Glamour war alles in allem eleganter, weniger aufdringlich – und ihre Musik ist noch heute gefragt. Frontmann Bryan Ferry, begabter Musiker und eine Stilikone der 1970er und 1980er, wird heute 75 Jahre alt. Seine brüchige Stimme und der eigenwillig stolpernde Gesangsstil sind unverwechselbar. Es gibt keinen anderen Sänger, der so klingt.
Zu den größten Hits von Roxy Music zählen „Virginia Plain“ „Jealous Guy“ und „Avalon“; auch solo brachte Ferry viele Hits heraus, darunter Cover-Versionen von „Let´s stick together“ und „Sympathy for the Devil“. Legendär sind die Albencover, die häufig eine Anspielung auf Vierziger-Jahre-Pin-ups waren und außer Amanda Lear (mit einem Panther an der Leine) auch Jerry Hall als Nixe zeigten. Mit dem Topmodel Hall war Ferry liiert, bis sie ihn 1977 für Mick Jagger verließ – damals eine Riesengeschichte in der Klatschpresse. Danach war er zweimal verheiratet und hat vier Söhne aus der ersten Ehe.
Bryan Ferry stammt aus einer Bergarbeiterfamilie und wurde in der Nähe von Newcastle geboren. Dort studierte er auch Kunst – die Stadt im Norden ist sehr stolz auf ihren berühmten Sohn, der mittlerweile den Titel Commander of the British Empire trägt. Dieses Jahr hat er das Album „Live at the Royal Albert Hall 1974“ herausgebracht. Die geplante Tournee wurde leider wegen Corona verschoben.
Happy Birthday, Mr. Ferry!
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