Telefon

Unseren Service erreichen Sie
täglich von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter
02225 8808 100

Unser Kundenservice

Die feine englische Art

Die feine englische Art

Unser Katalog

Gern schicken wir Ihnen sofort den aktuellsten Katalog per Post ins Haus. Füllen Sie hierzu einfach unser Bestellformular aus.

Jetzt Katalog bestellen

Unsere Kataloge sind immer ein Lesevergnügen. Es macht einfach Spaß, darin zu blättern und immer wieder Neues, Interessantes und Ungewöhnliches (eben typisch Britisches) zu entdecken!

Im Katalog blättern

BLOG
Die feine englische Art

Der Vater der BBC: John Reith

Der Vater der BBC: John Reith

Die BBC in der MediaCityUK im nordenglischen Salford.

Was wäre Großbritannien ohne die gute alte Tante BBC? Es gäbe keine Proms, keinen „Doctor Who“, keine der legendären Naturdokus und im Radio kein gälisches Programm, das wir bei jeder Schottlandreise hören, ohne je ein Wort zu verstehen. 2022 wird der Sender 100 Jahre alt. Einer seiner Väter – der erste Generaldirektor und eine wahrhaft prägende Persönlichkeit – war John Reith, der am 20. Juli 1889, also vor genau 130 Jahren, in Schottland zur Welt kam. Er blieb bis 1938 auf dem Posten und wechselte danach in die Politik, unter anderem war er Verkehrsminister im Kabinett Winston Churchills, mit dem ihn eine lebhafte Feindschaft verband.

Reiths Baby, die BBC (British Broadcasting Corporation, gegründet als British Broadcasting Company) war ursprünglich von Unternehmen, die Rundfunkgeräte produzierten, ins Leben gerufen worden. Denn was nützt ein Radio, wenn keiner sendet? Dem Generaldirektor ging es aber nicht in erster Linie ums Geldverdienen. John Reith, der später in den Adelsstand versetzt wurde, hatte höhere Ideale: Rundfunk sollte der Bildung und Information der Bevölkerung dienen und sich, was den Inhalt angeht, dem Wahren, Guten und Schönen verpflichten. Sprich: Wenn Reith der Ansicht war, eine Nachricht schade der Gesellschaft, dann ließ er sie nicht senden – so geschehen beim Generalstreik 1926. Nur die Regierung und die Arbeitgeber kamen zu Wort. Es wäre aber unfair, Reiths Leistungen auf dieses damals nicht unübliche autoritäre Gehabe zu reduzieren. Er schuf ein Leitbild, das die BBC bis heute prägt. Sie wird mitunter als Staatsfernsehen bezeichnet, aber das trifft es nicht, weil sie per Satzung zur Unabhängigkeit verpflichtet ist und dies auch erfüllt – mitunter gegen Widerstände.

Die Kinderjahre der BBC waren konfliktreich. Theater liefen Sturm gegen die neue Konkurrenz, weil sie die Leute zu Hause hielt. Künstleragenturen untersagten ihren Klienten, im Rundfunk aufzutreten. Zeitungen wollten das Programm nicht drucken, deshalb erfand Reith die Zeitschrift „Radio Times", die noch heute existiert.

Im Zweiten Weltkrieg erlangte die BBC große Bedeutung: Hier hielt der König seine Reden ans Volk, hier appellierte Churchill an den Durchhaltewillen. Gesendet wurde aber auch auf Deutsch ins „Dritte Reich“ hinein – Deutsche, die beim Hören des „Feindsenders“ erwischt wurden, riskierten Kopf und Kragen. Trotzdem hielten sich viele nicht ans Verbot, da sie nur hier glaubhafte Informationen bekamen. Vier Paukenschläge im Rhythmus „da da da daaa“, die Beethovens Fünfter nachempfunden waren und zudem das V für „Victory“ im Morse-Alphabet symbolisierten, prägten das kollektive Gedächtnis einer ganzen Generation – so begannen die Sendungen, gefolgt von: „Hier ist England“.

Heute ist die BBC längst nicht mehr konkurrenzlos, was sie bis in die 1970er hinein war. Ihr Programm dient nach wie vor der Bildung, wenn auch sicher nicht in allen Sendungen (zu den beliebtesten gehört heute die Tanzshow „Strictly Come Dancing“, zum Beispiel). Gleichwohl ist der alte Anspruch immer noch da und kann – auch wegen der Gebührenfinanzierung – eher erfüllt werden als von Privatsendern.

Schreiben Sie uns einen Leserbrief

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Redaktion sich die Entscheidung vorbehält, ob und wann Ihr Leserbrief an dieser Stelle veröffentlicht wird.

Ihre E-Mail Adresse, den Vornamen und Ihren Namen benötigen wir zur Direktkommunikation zu Ihrer Veröffentlichung, etwa um Missbrauch und Fälle von Rechtsverletzungen unterbinden zu können. Ihre Daten werden ausschließlich in Zusammenhang mit dieser Kommentarfunktion genutzt und zu diesem Zweck in elektronischer Form gespeichert. Eine Weitergabe Ihrer Daten oder Teile davon erfolgt ausdrücklich nicht. Die entsprechende Datennutzung akzeptieren Sie mit dem Ausfüllen und Absenden dieses Formulars. Weitere Informationen zum Schutz Ihrer persönlichen Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte füllen Sie das Formular aus (alle Felder müssen ausgefüllt sein).

Leserbriefe (0)

Keine Leserbriefe gefunden!

Neuen Leserbrief schreiben

Mehr aus der Rubrik "Kultur-Kompass"

Kelly Hall Tarn, Lake District

Kultur-Kompass | von Judith Heede

Die Verbindung von britischer Dichtung und Herbstromantik

Der Herbst in Großbritannien ist mehr als nur eine Jahreszeit – er ist ein poetisches…

Weiterlesen
Das Mabinogion: Die zauberhafte Welt des keltischen Wales

Kultur-Kompass | von Heike Fries

Die zauberhafte Welt des keltischen Wales

Das Mabinogion ist eine Sammlung traditioneller walisischer Erzählungen und ein bedeutendes Zeugnis der…

Weiterlesen

Kultur-Kompass | von Judith Heede

Die besten Horrorfilme aus UK

Wenn es um Horrorfilme geht, spielt das britische Kino eine entscheidende Rolle. Großbritannien hat über Jahrzehnte…

Weiterlesen
John Cleese bei einem Auftritt 2017

Kultur-Kompass | von Ariane Stech, Julia Stüber

Schräger Humor und komischer Gang

Sich mit todernstem Gesicht völlig absurd zu benehmen: Darin ist John Cleese unbestrittener Meister. Ob als Beamter…

Weiterlesen