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J.R.R. Tolkien: Der Mann hinter dem „Herr der Ringe“

J. R. R. Tolkien: Der Mann hinter dem „Herr der Ringe“

Beim Namen J. R. R. Tolkien denkt man unwillkürlich an die Buchreihe „Der Herr der Ringe“, schließlich ist er der Schöpfer von Mittelerde. Aber Tolkien war mehr als nur ein Autor, er war auch Künstler, Dichter, Mediävist und Linguist. Diese Vielschichtigkeit zeigt die Ausstellung „Tolkien: Maker of Middle-earth“ in der Oxforder Bodleian Library bis zum 28. Oktober 2018.

Zum ersten Mal seit den 1950er-Jahren sind dafür Materialien aus seinem Leben sowohl aus Großbritannien wie auch aus den USA wieder zusammengetragen worden, von Manuskripten, über Kunstwerke, Karten, Fotografien, Briefe, aber auch persönliche Gegenstände wie Buntstifte, Siegelwachs und Farben. So ergibt sich ein ganzheitliches Bild des Sprachmagiers, der selbst einmal sagte: „Ich hatte keine Ahnung, was ein Hobbit war“.

John Ronald Reuel Tolkien wurde am 3. Januar 1892 im südafrikanischen Bloemfontain geboren, weil sein Vater dort arbeitete. Doch drei Jahre später zog die Mutter mit den Kindern wieder zurück nach England in das Örtchen Sarehole bei Birmingham. Dort kann man immer noch die Sarehole Mühle besichtigen, die Tolkien inspiriert hat – lohnenswert ist auch ein Ausflug in die Umgebung der Mühle, da man sich wie in den „Kleinen Hobbit“ versetzt fühlt.

Tolkien ist schon in jungen Jahren fasziniert von alten englischen Sprachen, und er erfindet als kleiner Junge bereits eigene fantastische Wörter. Das Studium der Linguistik ist die logische Konsequenz daraus, er erhält eine Stelle beim Oxford English Dictionary und letztendlich den Lehrstuhl für Angelsächsisch an der Universität Oxford. Die Geschichten schreibt er für seine Kinder, aber es ist mehr als nur ein Hobby für ihn: „Für mich ist es jedenfalls weitgehend ein Versuch über Sprachästhetik, wie ich manchmal zu Leuten sage, die mich fragen, worum es geht."

Diese Sprachästhetik begleitet sein komplettes literarisches Werk, er kreiert „Elbisch“ mit unterschiedlichen Untersprachen und Dialekten, erschafft eine ganze Sagenwelt mit einem komplexen Schöpfungsmythos bis hin zu Heldenepen. Tolkien fertigt auch Karten seiner Mittelerde an, zwei Besonderheiten zeigt die Ausstellung: Zum einen gibt es seltene Karten mit Anmerkungen von Tolkien zu sehen, zum anderen eine dreidimensionale Karte der Mittelerde, die speziell für diese Ausstellung in Auftrag gegeben wurde.

Mehr zur Ausstellung finden Sie hier: https://tolkien.bodleian.ox.ac.uk/

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