Chutney, eigentlich eine Gewürzsauce aus einer Fülle verschiedener Zutaten, stammt aus Indien und fand in der Kolonialzeit den Weg nach England. Dort stieß die neue Beigabe zum Essen aus vielerlei Gründen auf Gegenliebe. Erstens eignen sich Früchte und Gemüsesorten, die in Großbritannien wachsen, perfekt für die Verarbeitung zum Chutney, von Äpfeln über Pflaumen bis hin zur Quitte, ebenso Zwiebeln und Gurken. Zweitens mag die englische Küche traditionell ausgefallene Geschmackskombinationen aus süß, sauer, salzig – man denke nur an die Minzsauce zum Lamm oder den Malzessig auf den Pommes. Drittens sind Früchte und Gemüse, die gern alle zur selben Zeit reif werden und gar nicht so schnell gegessen werden können, so viel länger haltbar.
In England entwickelte sich im Lauf der Jahre eine eigene Variante des indischen Vorbilds, die mit vielen lokalen Zutaten spielt und sie mit exotischen Gewürzen oder Früchten wie Mango mischt. In ein englisches Chutney gehören auf jeden Fall Essig und (meist brauner) Zucker, die Konsistenz ist eher stückig. Als Sauce kann man das Ganze eigentlich nicht bezeichnen, mehr als ein würziges Kompott. Es wird kalt gegessen, kann aber auch in eine heiße Sauce hineingerührt werden – wir haben es ausprobiert!
Chutneys passen perfekt zu Käse – das klassische „Ploughman´s Lunch“, das in vielen Pubs serviert wird, besteht aus Cheddar, eingelegten Zwiebeln und Chutney –, und ein braves Käse-Sandwich kann auch einen kleinen Kick vertragen. Zu Fleisch wird es ebenso serviert wie zu Eiern, außerdem zu Currys, die ja ebenfalls in die englische Küche integriert worden sind. Ein naher Verwandter des Chutneys ist der Relish, sehr ähnlich, vielleicht etwas säuerlicher. Der Name ist jedenfalls Programm: „to relish“ heißt „genießen“.
Chutneys, Relish und andere herzhafte Saucen finden Sie in unserem Sortiment.
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