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Von Downton Abbey auf den Laufsteg

Von Downton Abbey auf den Laufsteg

Das Comeback der Golden Twenties 

Auch wenn im neuen Film „Downton Abbey: The Grand Finale“ bereits das Jahr 1930 anbricht, schwingt in jedem Kostüm noch der Geist der 20er mit. Perlenstickereien, tiefe Taille, Fransen, die bei jeder Bewegung mitschwingen – all das hat die beliebte Serie wieder ins Rampenlicht gerückt. Es ist kein Zufall, dass Modehäuser und Designer diesen Look neu interpretieren, schließlich hat Downton Abbey in Sachen Kostümästhetik schon immer einen Nerv getroffen. Wer die Serie sieht, versteht, dass Mode mehr ist als Verkleidung. Sie erzählt von Freiheit, Umbruch und Aufbruch.

Und während Hugh Bonneville alias Lord Grantham und der altehrwürdige Butler Carson noch immer ein wenig Mühe haben, das Zepter an die neue Zeit abzugeben, tanzen die Kostüme längst Charleston.

London Fashion Week 2025: 20er neu gedacht

Auf der London Fashion Week für Frühjahr/Sommer 2026 war eines klar: Fransen sind zurück. „Fransen und Volumen“ galt als einer der Trends, die sich durch mehrere Shows zogen. Bei Edeline Lee tauchten sie in Bewegung auf, bei Ahluwalia hingen ganze Schichten aus Fransen von schwarzen Blazern, während Satin und Chiffon den Körper umspielten. Auch Roksanda, Erdem und Simone Rocha setzten auf romantische und dekorative Elemente wie Stickereien, Transparenzen, verspielte Details, die an die Opulenz vergangener Epochen erinnern, ohne jemals wie Verkleidung zu wirken. Vogue brachte es auf den Punkt: Fransen waren eines der Schlüsselthemen der Saison.

Für das eigene Styling genügt schon eine dezente Fransentasche oder ein Haarband mit Strass, das sofort an die Eleganz der 20er erinnert. Wer mutiger ist, greift zu einem Paillettentop oder Satinkleid in tiefen Beerentönen und kombiniert es mit derbem Schuhwerk. Ein Bruch, der den Trend alltagstauglich macht, ohne dabei den Downton-Zauber zu verlieren.

Die 20er sind omnipräsent

Mode, Kulisse und Nostalgie gehen Hand in Hand, und genau darin liegt der Reiz dieser Ära: Sie vereint Glamour mit Alltag, High Society mit Dorfleben. Wer den britischen Country-Vibe zuhause aufgreifen will, setzt auf klassische Mary Janes zu weiten Hosen oder einen Tweedblazer, der lässig über die Schultern gelegt wird. Ergänzt wird das Ganze mit einem Cloche-Hut oder einem Seidenschal.

Auch jenseits der Themse wurde der Golden-Twenties-Glamour neu interpretiert. In New York tauchten bei mehreren Shows Pailletten auf, oft als „Daytime sparkle“ inszeniert, also Glitzerdetails, die auch tagsüber funktionieren. In Paris setzte Valentino auf transparente Stoffe, romantische Silhouetten und dekorative Details, die den Geist klassischer Abendmode aufgriffen und zugleich in die Gegenwart holten.

Warum die 20er bleiben

Die Faszination des Trends liegt vielleicht im Umbruch. In den 1920ern war es der Neubeginn nach dem Krieg und der Aufstieg einer selbstbewussteren Middle Class. Heute ist es die Suche nach Glanz nach Krisen. Man sehnt sich nach Leichtigkeit, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren. Nicht zufällig haben Modehistoriker den „Hemline Index“ erfunden: In guten Zeiten wurden die Säume kürzer, in Krisen wieder länger. Es ist kein ehernes Naturgesetz, aber ein Bild, das greifbar macht, warum die 20er damals so befreit wirkten.

Die Mode antwortet heute ähnlich: mit Kleidern, die bewegen und befreien, mit Schnitten, die das Korsett endgültig hinter sich gelassen haben. Die Ästhetik vermittelt eine Sehnsucht nach Tanzflächen und gesellschaftlichem Aufbruch, die sich erstaunlich leicht ins Jahr 2025 übersetzen lässt. Wer den Trend ausprobieren möchte, beginnt mit einem schlichten Slipdress, kombiniert mit Sneakers oder Loafers. So lebt der Geist der 20er im Alltag, ganz ohne nach kurioser Kostümparty auszusehen. Und wer abends mehr will, greift zu langen Handschuhen oder einer Stola aus Wolle und Kaschmir. So würde selbst Lady Mary das neue Zeitalter begrüßen. 

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