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Evergreen der britischen Mode: Schurwolle und Kaschmir

Nachhaltige Mode: Schurwolle und Kaschmir bewusst einkaufen

Der Herbst ist die Jahreszeit, in der man merkt, was Stoffe wirklich taugen. Ein T-Shirt aus Polyester mag im Sommer gehen, aber im November funktioniert diese Kunstfaser nicht mehr. Wer einmal einen Pullover aus reiner Schurwolle übergestreift hat, weiß, wovon die Rede ist: Wolle wärmt, ohne dass man schwitzen muss, der Pulli gibt nach, ohne auszuleiern. Kaschmir hat noch bessere Eigenschaften: Ein Kaschmirschal legt sich wie von selbst um den Hals und ist nebenbei so elegant wie William und Kate auf Balkonbildern: klassisch, britisch, unaufdringlich luxuriös. Schon im viktorianischen England galt Kaschmir als Statussymbol – importiert von schottischen Kaufleuten, die den feinen Faden von den Ziegen des Himalaja nach Europa brachten.

Tweed: Qualität, die bleibt

Ein dicht gewebter Tweed-Blazer behält nicht nur die Form, sondern überdauert auch Jahrzehnte. Queen Elizabeth II. wusste das, ihre Jagdjacken sahen selbst nach 30 Jahren noch so aus, als kämen sie frisch aus der Schneiderstube. Auch wenn David Beckham im Oversize-Mantel durch seinen Cotswolds-Garten spaziert, wirkt er eher wie ein Country Gentleman als ein Ex-Fußballer mit Vorliebe für Tattoos. Gute Stoffe schaffen genau diesen Spagat: Sie sind zeitlos, aber niemals langweilig.

Tweed hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert in Schottland; ursprünglich war es übrigens Arbeitskleidung für Jäger und Bauern, bevor er von Aristokraten bei Landpartien entdeckt und zum Klassiker erhoben wurde.

Wolle: Herkunft mit Sinn

Schurwolle und Kaschmir sind Naturprodukte. Wer sich für diese Qualität entscheidet, wählt ein langlebiges Produkt – und stellt sich bewusst gegen die Wegwerfmentalität. Und Hand aufs Herz: Einen Pulli aus Acryl erkennt jeder, selbst ohne Etikett. König Charles III. gilt seit Jahrzehnten als Advokat für Wolle als natürlichen, erneuerbaren und biologisch abbaubaren Rohstoff und hat mit seiner „Campaign for Wool“ weltweit dafür geworben, echte Schurwolle wieder stärker in den Alltag zu holen.

Britischer Alltag

Nachhaltigkeit ist nicht immer eine Frage von Siegeln, manchmal reicht schon der Blick in die Garderobe. Ein Wollmantel in Navy oder Camel begleitet einen durch Jahrzehnte, egal ob durch den Hyde Park oder über die Hauptstraße in Eckernförde. Kate Middleton macht es vor, wenn sie im Kaschmirpulli samt Tweed-Blazer irgendwo zwischen Royal Duty und Countryside-Bummel auftaucht. Klassisch, ja, aber nie altbacken. Schon Winston Churchill ließ sich im maßgeschneiderten Wollmantel ablichten – praktischer Schutz gegen jedes Wetter, und zugleich stilistisches Statement.

Pflege statt Kaufrausch

Nachhaltigkeit beginnt im Kleiderschrank – nicht an der Ladenkasse. Viele schrecken vor Schurwolle zurück, weil sie glauben, sie sei kompliziert. Dabei genügt es, einen Pullover ordentlich auszulüften. Oder wenn es denn sein muss Handwäsche im kalten Wasser, flach zum Trocknen hinlegen, fertig. Tweed verzeiht fast alles, außer den Trockner. Wer seine Stücke pfleglich behandelt, muss nicht jede Saison neu kaufen. Kaschmir braucht zwar mehr Pflege, belohnt dafür aber mit einer Langlebigkeit, die sich über Generationen auszahlt. Man denke an die schlichten Kaschmirschals, die schon Lady Diana liebte und die heute noch als zeitlose Ikonen gelten.

Mode mit Charakter

Schurwolle und Kaschmir haben Charakter – sie wirken nie beliebig. TV-Star Jeremy Clarkson mag Autos zur Religion erklären, aber ohne Tweedjacke sähe auch er im Land Rover nur halb so überzeugend aus. Genau darum geht es: Kleidung, die Haltung zeigt. Ein Mantel aus Schurwolle, ein Schal aus Kaschmir – mehr braucht es nicht, um britisch auszusehen, ohne dass man eine Flagge schwenkt. Schon im Ersten Weltkrieg trugen britische Offiziere Mäntel aus Schurwolle und daraus entwickelte sich später der Trenchcoat, der bis heute ein Symbol britischer Eleganz ist.

Investition statt Verkleidung

Ja, Schurwolle und Kaschmir sind teuer als andere Materialien. Aber sie zahlen sich aus: Ein Kaschmirschal begleitet einen länger als die meisten Trends, ein Wollmantel übersteht nicht nur Regen, sondern auch Moden. Wer sich darauf einlässt, kauft nicht Konsum, sondern Beständigkeit. Und das ist vielleicht die britischste Form von Nachhaltigkeit überhaupt. Dasselbe Prinzip gilt seit Jahrhunderten: Schon Queen Victoria ließ sich Mäntel aus feinster Wolle schneidern und setzte damit Standards, die bis heute gelten.

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