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Happy Birthday, Inspektor Clouseau

Happy Birthday, Inspektor Clouseau

Zum 100. Geburtstag von Peter Sellers

Er verstand es wie kaum ein anderer Schauspieler, nicht nur in die Haut seiner Rollen zu schlüpfen, sondern mit ihnen regelrecht zu verschmelzen. Immer etwas skurril, oft komisch, manchmal leicht melancholisch, aber dabei doch nie unglaubwürdig. Morgen hätte Peter Sellers seinen 100. Geburtstag gefeiert: Happy Birthday, Inspektor Clouseau!

Der Mann der vielen Masken

„Würden Sie mich bitten, mich selbst zu spielen, wüsste ich nicht, wie ich es anstellen sollte. Ich weiß nicht, wer oder was ich bin,“ sagte Sellers laut „Halliwell's Who's Who in the Movies“ einmal. Eine Aussage, die betroffen macht und das Dilemma aufzeigt, in dem sich Sellers wiederfand: Er war ein genialer Schauspieler, er begeisterte die Zuschauer, unterhielt und amüsierte sie in oft tragisch-komischen Rollen. Er WAR der schusselige Inspektor Clouseau im Pink Panther, er WAR der weltfremde, etwas einfältige Gärtner Chauncey in „Willkommen, Mr. Chance“, er WAR Captain Lionel Mandrake, Präsident Merkin Muffley und Dr. Seltsam gleichzeitig in „Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“. Er war der Mann der vielen Masken, doch der Peter Sellers dahinter ging ihm laut eigener Aussage irgendwann verloren.

Schon im Alter von fünf Jahren stand der am 8. September 1925 im englischen Southsea geborene Peter Sellers auf der Bühne und begleitete seine Eltern, einen Pianisten und eine Entertainerin, auf ihren Tourneen. Die Schule verließ er mit 14 und arbeitete als Schlagzeuger in einer Tanzkapelle. Während des zweiten Weltkriegs unterbrach er seine künstlerische Laufbahn und ging zur Royal Air Force, doch danach knüpfte er daran wieder an. In der BBC-Radioproduktion „The Goon Show“ brillierte er etliche Jahre als Stimmenimitator und sprach problemlos fünf verschiedene Rollen. 1955 stand er in der Gaunerkomödie „Ladykillers“ neben Alec Guinness vor der Kamera – der Start seiner Karriere. „Die Maus, die brüllte“ verschaffte ihm auch international Ansehen.

Durchbruch mit dem rosaroten Panther

Und dann kam die Rolle, die wie keine andere zu seinem zweiten Ich wurde: Er spielte den Inspektor Jacques Clouseau. Eigentlich war es nur die Nebenrolle an der Seite von David Niven. Und eigentlich war Peter Sellers nur die kurzfristige Notbesetzung, als Peter Ustinov ausfiel, doch er machte Clouseau so berühmt, dass der Inspektor danach zur kultigen Serienfigur aufstieg.

Der zweite Teil des Panthers folgte bald, einer von insgesamt vieren. Kubriks Dr. Seltsam wurde mit ebenso großer Begeisterung gefeiert. Es lief gut für Sellers, bis ein schwerer Herzinfarkt ihn 1964 auf den harten Boden zurückholte. Er fiel in ein Loch, sowohl emotional als auch beruflich. Mit kleineren Produktionen und Werbefilmen hielt er sich über Wasser, bis sich nach elf Jahren die Gelegenheit bot, als Inspektor Clouseau wiederaufzuerstehen. Ein brillantes Comeback, das in ‚Willkommen, Mr. Chance‘ seinen Höhepunkt fand. Für Peter Sellers war die Rolle des Gärtners Chauncey ein Stück weit eine Selbstdarstellung, wie er bekannte. 

Ein bewegtes Privatleben

Und wer war Peter Sellers privat? Peter Sellers, so sagte er einmal ironisch, gäbe es eigentlich nicht mehr, er hätte ihn sich chirurgisch entfernen lassen. Launisch sei er oft gewesen, liest man in Erzählungen von Schauspielkollegen. Sellers liebte das exklusive Leben, vor allem schnellen Autos galt seine Leidenschaft. Er besaß Bentleys, Rolls-Royes und Ferraris. 

Viermal war Peter Sellers verheiratet. Von Anne Howe, mit der er zwei Kinder hatte, von Britt Ekland (ein Kind), und von Mirinda Quarry wurde er geschieden. Affären mit Sophia Loren und anderen Schauspielkolleginnen werden ihm nachgesagt. Mit Lynne Frederick war er bis zu seinem Tod verheiratet, doch die Scheidungspapiere waren wohl bereits vorbereitet – nur sein schlechter Gesundheitszustand verhinderte die vierte Scheidung. 

Dem ersten Herzinfarkt waren weitere gefolgt, seit 1977 trug Peter Sellers einen Herzschrittmacher. Am 30. Juli 1980 starb er an den Folgen seines vierten Infarkts, er wurde nur 54 Jahre alt. Auf seiner Beerdigung wurde „In the Mood“ von Glen Miller gespielt. Typisch Peter Sellers – seine Freunde wussten, dass er dieses Lied gehasst hatte! Ironisch und komisch wollte er wohl in Erinnerung bleiben. In seinen Filmen und vor allem als schrulliger Inspektor im Trenchcoat lebt er weiter. 

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