Eine Taxifahrt mit Stil! Kann es so etwas überhaupt geben? Es kann und London macht es uns vor! Und zwar mit den weltberühmten Black Cabs, den von LTI (London Taxi International Limited) produzierten schwarzen Fahrzeugen ohne Beifahrersitz, die zahlreich durch Londons Straßen rollen.
Komfort auf britische Art
Fünf bis sechs Personen finden Platz in einem Black Cab. Zwei Sitze lassen sich bei Bedarf umklappen. Auf diesen lässt man sich mit dem Rücken zum Fahrer nieder, der übrigens zum Führen dieses traditionsreichen Gefährts neben der normalen Führerscheinprüfung auch eine spezielle Lizenz erwerben muss. Die Ausbildung hat es in sich. Es gilt, eine umfangreiche Prüfung zu bestehen – das legendäre „The Knowledge“, bei dem rund 25.000 Straßen und zahlreiche markante Ziele Londons auswendig beherrscht werden müssen.
Einen Kofferraum, wie wir ihn kennen, gibt es im typischen Londoner Taxi nicht. Stauraum für Gepäck ist dennoch vorhanden. Der Innenraum des Fahrzeugs ist so großzügig bemessen, dass sowohl Passagiere als auch deren Gepäckstücke problemlos befördert werden können. Gerne werden Koffer und Taschen dabei vorne neben dem Fahrer deponiert.
Vom Pferdewagen zum Kultobjekt
Die ersten Taxis fuhren im 17. Jahrhundert durch London. Damals handelte es sich um Pferdekutschen, die sogenannten „Hackney Carriages“. Anfang des 19. Jahrhunderts kamen zweirädrige Fahrzeuge auf, die erstmals als „Cab“ (Kurzform für Cabriolet) bezeichnet wurden. Dieser Name hat sich bis heute durchgesetzt.
Als der erste Weltkrieg ausbrach, verschwanden allmählich die Pferdewagen und wurden von Automobilen ersetzt. Das ursprüngliche Modell wurde unter dem Namen Austin FX4 bekannt. Die schwarze Farbe wählte man schlicht und ergreifend aus Kostengründen. Inzwischen gibt es auch neuere Modelle wie den TX1 und den TXII. Die neuen Fahrzeuge verfügen über Satellitennavigationssysteme und Kreditkartenlesegeräte.
Einsteigen und losfahren
Mehr als 20.000 Black Cabs fahren durch Großbritanniens Hauptstadt und erfreuen sich außerordentlicher Beliebtheit. Tausende Fahrgäste nutzen täglich diese Form der Fortbewegung.
Die schwarzen Taxis stehen ebenso für London wie die roten Doppeldeckerbusse, die Tower Bridge oder Big Ben. Sie zählen zu Londons Kulturgut. Was wäre so mancher Film oder Werbespot ohne Black Cab?
Sind Sie schon einmal in den Genuss einer Fahrt gekommen? Nutzen Sie diese einzigartige Möglichkeit der Stadterkundung. Die Taxis können ganz einfach vom Straßenrand aus angehalten werden; eine offizielle Buchung ist nicht nötig. Die Kosten variieren allerdings bisweilen, da sie unter anderem von der Verkehrslage abhängen. In jedem Fall wird eine Mindestgebühr fällig, doch die Investition lohnt sich, kann man sich doch kaum stilechter durch das geschichtsträchtige London kutschieren lassen.
Sightseeing mit Stil
Heutzutage gibt es über die regulären Taxifahrten hinaus auch Pauschalangebote. So ist es beispielsweise möglich, eine vierstündige private Tour im Black Cab mit Panoramablick zu buchen. Kein ganz günstiges Vergnügen, das dafür jedoch die Fahrt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten und die Begleitung eines sachkundigen Guides beinhaltet.
Ob Privattour oder einfache Taxifahrt – die Reise im Black Cab ist in jedem Fall ein Muss, wenn man London besucht!
Wir wünschen Ihnen eine angenehme und stilechte Fahrt.
Leserbriefe (1)
Martina Gutersohn
vor 5 Tagenes ist in der Tat etwas besonderes in einem Black Cab zu fahren.
Alleine die Sitzposition und der Blick winkel ist völlig anders.
Nach der Chelsea Flower haben wir uns die Fahrt gegönnt, da wir viel auf den Beinen waren.