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Was Sie schon immer über die Tower Bridge wissen wollten …

Was Sie schon immer über die Tower Bridge wissen wollten …

Sie zählt zu den schönsten und majestätischsten Brücken der Welt, in zahlreichen Hollywoodfilmen ist sie zu sehen und neun von zehn Menschen kennen sie – die Tower Bridge in London, die am 30. Juni 1894 eröffnet wurde. Nach dem Tower of London benannt und diesem durch ihren neugotischen Stil optisch angenähert, verbindet sie als Straßenbrücke die Bezirke Tower Hamlets und Southwark. Als Wahrzeichen wird die 240 Meter lange und 9,8 Meter breite Klapp- und Hängebrücke tagtäglich sowohl von Einheimischen als auch von Besuchenden bestaunt und dazu genutzt, die Themse zu überqueren. Von 850.000 Menschen pro Jahr ist die Rede. Kein Wunder, lässt doch der Anblick besonders in den Abendstunden, wenn die denkmalgeschützte Tower Bridge im Glanz vieler Lichter erstrahlt, die Herzen höherschlagen. 

Für ein paar Pfund kann die Brücke von innen besichtigt und der Maschinenraum bestaunt werden. Zudem werden Kombi-Tickets für den Tower of London und die Tower Bridge angeboten. 

Tipp: Es besteht die Möglichkeit, auf den 65 Meter hohen Nordturm zu steigen und zum Südturm zu laufen. Seit 2014 gibt es den Glass Walkway, zwei gläserne Fußgängerbrücken 42 Meter über der Themse mit spektakulärer Aussicht. Eine kleine Anekdote: Auch ohne Glasböden konnte man von Beginn an die Stege passieren, allerdings musste dieser Übergang im Jahr 1910 geschlossen werden, weil er sich zu einem nicht ganz unbekannten Rotlichtviertel Londons entwickelt hatte. 

Harter Wettbewerb

Im Jahr 1886 erfolgte der Spatenstich. Nach nur acht Jahren Bauzeit wurde die Tower Bridge offiziell vom Prinzen und der Prinzessin von Wales eröffnet. Das erste Schiff, das die Tower Bridge passieren durfte, war die Daisy, der Schoner des Hafenmeisters. Bis es soweit war, dürften die Mitarbeitenden der City of London Corporation jedoch einige schweißtreibende Stunden und graue Haare davongetragen haben, denn sie hatten im Jahr 1876 eine Ausschreibung ausgerufen, auf die 50 Entwürfe folgten, die zunächst alle abgelehnt wurden. Schließlich bekam Horace Jones 1884 dann doch den Zuschlag. Er starb allerdings bereits ein Jahr nach Baubeginn und konnte somit die Fertigstellung „seiner“ Brücke nicht mehr erleben. Dabei hat sich die Mammutbauphase mit Hunderten von Arbeitern, mehreren beteiligten Bauunternehmen, 31 Millionen Ziegelsteinen und 11.000 Tonnen Stahl gelohnt, wie wir heute wissen. Horace Jones wäre sicher mehr als begeistert von dem Ergebnis gewesen. 

Übrigens dauert es nur fünf Minuten, um die Brücke zu öffnen. Schiffe haben immer Vorfahrt und zwar unabhängig von der Person, die gerade warten muss. Es heißt, Bill Clinton habe 1997 eine Wartezeit von 20 Minuten in Kauf nehmen müssen, weil ein Lastkahn die Themse passierte und die Tower Bridge für diesen geöffnet werden musste. 

Auch kleinen Schiffen wird in ganz seltenen Ausnahmefällen diese Ehre zuteil. Bislang kam dies allerdings erst dreimal vor, nämlich beim Trauerzug für Sir Winston Churchill im Jahr 1965, bei der Heimkehr des Weltumseglers Francis Chichester im Jahr 1967 und bei der Parade anlässlich des 60. Thronjubiläums von Königin Elizabeth II im Jahr 2012. 

Schon gewusst?

Die Tower Bridge wird häufig mit ihrer Nachbarbrücke London Bridge verwechselt und es heißt, selbst die amerikanische Sängerin Fergie habe in ihrem Song „London Bridge“ eigentlich die Tower Bridge gemeint. 

Ursprünglich war die Tower Bridge übrigens braun. Da die Königin im Jahr 1977 jedoch ihr silbernes Jubiläum feierte, wurde die Brücke umgestrichen und erstrahlte fortan in Rot, Weiß und Blau. Weitere Veränderungen folgten zwischen 2008 und 2016. Heute kennt und schätzt man die Tower Bridge relativ hell und in Blau und Weiß.

Auch interessant: Für die Markteinführung eines Land-Rovers wurde eine 13 Meter hohe Tower Bridge aus Lego gebaut. Sie bestand aus 5.805.846 Einzelteilen. 

Eine große Belastung

Wenn jeden Tag ungefähr 40.000 Menschen und 21.000 Fahrzeuge die Brücke passieren, bleiben Verschleißerscheinungen nicht aus. Denn das Öffnen und Schließen der Basküle im Schnitt zwei Mal täglich trägt zusätzlich zur Abnutzung bei. Deshalb wurde eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 32 km/h eingeführt, die durch Kameras überwacht wird. Bei dem hohen Verkehrsaufkommen in London ist eine höhere Geschwindigkeit allerdings ohnehin kaum möglich. Das Gewichtslimit für Fahrzeuge liegt bei 18 Tonnen. 

Spannende Geschichten

Seit dem Jahr 1952 ist ein Wachmann dazu auserkoren, vor jeder Öffnung der Tragwerkteile eine Glocke zu läuten und die Tore zu schließen. Doch am 30. Dezember 1952 läutete keine Glocke, als Albert Gunter mit seinem Doppeldeckerbus der Linie 78 auf die Brücke fuhr. Wie groß muss sein Schreck gewesen sein, als sie sich plötzlich öffnete? Mit seinem beherzten Beschleunigen und einem spektakulären Sprung von einer Basküle auf die andere, bei dem tatsächlich nur Fahrgast und der Fahrkartenkontrolleur verletzt wurde, ging Busfahrer Albert in die Geschichte ein und erhielt eine Auszeichnung für seinen Mut und seine Tapferkeit. Die Tower Bridge öffnet sich ungefähr 800 Mal im Jahr, einen Sprung wie den von Albert und seinem Bus gab es indes glücklicherweise nur ein einziges Mal. 

Ein Jahr zuvor steuerte allerdings ein Flugzeug die Tower Bridge zwischen ihren Türmen hindurch. Was war geschehen? Frank Miller war 1951 von seinem damals 13-jährigen Sohn zu einer Art Mutprobe herausgefordert worden, die dem angespornten Vater dann aber eine saftige Geldstrafe einbrachte. 

Nicht umsonst war es ausgerechnet die Tower Bridge, die bei den Olympischen Spielen 2012 in London in Szene gesetzt und mit den olympischen Ringen geschmückt wurde. 

Wenn Sie aus der U-Bahn-Station kommen, werden Sie staunend einen ersten Blick auf dieses einmalige Bauwerk werfen. Vielleicht haben Sie auch Lust auf eine Bootsfahrt auf der Themse. Und möglicherweise erleben Sie es dann, wie sich die Basküle öffnen. Wir wünschen Ihnen einen unvergesslichen ersten oder auch wiederholten Eindruck. 

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