Mitte Juni standen meiner Familie und mir spannende Tage in der schottischen Hauptstadt bevor, denn meine Frau und ich hatten meinen Eltern einen Ausflug nach Edinburgh geschenkt. Unsere Freude war groß: Laut Wettervorhersage würden wir Glück mit dem Wetter haben – sonnig, mild und traumhaft!
Mein erster Besuch in Schottland war einige Jahre zuvor: Mit unserem Einkaufsteam waren wir damals von Barbour eingeladen worden, das 125‑jährige Jubiläum im berühmten Gleneagles Hotel zu feiern. Besonders beeindruckend für mich waren die majestätische Anlage und die Gastfreundschaft der Schotten. Inspiriert davon entschieden wir uns dieses Mal bewusst für das Gleneagles Townhouse Hotel in Edinburgh. Das Haus liegt zentral in einem historischen Gebäude, das einst eine Bank war. Heute empfängt es seine Gäste mit hohen Decken und luxuriösem Bar‑ und Frühstücksraum – ein stilvolles Ambiente mit Geschichte.
Edinburghs New Town ist geprägt von zahlreichen einstigen Bankgebäuden, die heute als Restaurants, Cafés oder Shops genutzt werden, allesamt beeindruckende Hallen mit Säulen, hohen Decken und großzügigem Raumgefühl. Ein besonders schönes Beispiel war unser Dinner bei Contini George Street, das italienisch-schottische Feinkost in einem ehemaligen Banksaal serviert – inklusive Florentiner Palazzo-Feeling.
Auch das Restaurant Dishoom Edinburgh hat einen spannenden Hintergrund: Es verbindet die präkoloniale Geschichte Edinburghs und den historischen Handel mit dem indischen kulturellen Erbe. Das Restaurant bringt Bombay‑Café-Vibe in die Stadt, modern interpretiert – bestens besucht und mit feiner Küche aus Indien.
Ein stilistisches Highlight war unser Besuch im The Dome auf der George Street: Das Gebäude stammt aus den 1840er-Jahren und war einst die Zentrale der Commercial Bank of Scotland im imposanten Greco-Roman-Stil, entworfen von David Rhind. Heute beeindruckt es als elegante Bar und Restaurant mit opulenten Säulen, Marmorverzierungen und einem Gefühl von viktorianischem Glamour.
Neben den kulinarischen Höhepunkten begeisterte uns Edinburgh vor allem als zu Fuß, denn in den engen Gassen der Old Town und der weiten Plätze der New Town gibt es viel zu entdecken.
Am zweiten Tag hatten wir eine fantastische Stadtführung mit Stephen Shabbir, der uns mit seiner Leidenschaft und Fachkenntnis durch die Geschichte Edinburghs führte. Seine faszinierende Tour deckte nicht nur historische Epochen auf, sondern auch schaurige Anekdoten: Rund um den Grassmarket wurden früher Leichen in Pubs exhumiert und an die Universität verkauft. Für diese makabren Praktiken war Edinburgh damals sogar berühmt gewesen!
Eine weitere Erinnerung blieb uns besonders im Gedächtnis: die Geschichte von Greyfriars Bobby – der treueste Hund der Stadt. Der Skye Terrier soll nach dem Tod seines Herrchens John Gray 14 Jahre lang an dessen Grab in der Greyfriars Kirkyard gewacht haben. Die Bronze‑Statue auf der Candlemaker Row und sein Grab sind bis heute Pilgerziele. Viele Namen im Harry‑Potter‑Universum stammen angeblich vom Friedhof – eine humorvolle Anekdote, die Stephen mit uns teilte und die so manchem Potter-Fan ein Schmunzeln entlockte. Wenn Sie mehr über die Verbindung von Edinburgh und Harry Potter erfahren möchten, schauen Sie mal in diesen Blogbeitrag: Edinburgh: Eine magische Reise auf den Spuren von Harry Potter!
Am letzten Tag besuchten wir die Royal Yacht Britannia, fest verankert am Ocean‑Terminal im Hafen von Leith. Die Geschichten an Bord haben uns tief berührt: Die Yacht war jahrzehntelang das schwimmende Zuhause der Queen, ein Ort für Staatsbesuche und private Fluchten. Als sie 1997 außer Dienst gestellt wurde, wurde dies für die Königin zu einem emotionalen Abschied – sie vergoss Tränen bei der Zeremonie, die das Ende einer Ära markierte.
Fazit:
Edinburgh hat uns mit seiner Mischung aus Geschichte, Eleganz und Atmosphäre tief beeindruckt. Zwischen verwandelten Bankhallen, in denen heute kulinarische Entdeckungen warten, und den sagenumwobenen Gassen der Altstadt entstand ein Reiseerlebnis voller Kontraste und Charakter. Ob auf den Spuren königlicher Vergangenheit oder mit einem Augenzwinkern in die Welt von Harry Potter – die Stadt verknüpft Tradition mit lebendiger Gegenwart auf ganz eigene Weise. Unsere Eltern waren begeistert – und wir inspiriert: Diese Reise hat gezeigt, wie viel britisches Flair in jeder Begegnung, jedem Gebäude und jedem Detail steckt. Genau dieses Lebensgefühl möchten wir auch bei THE BRITISH SHOP weitergeben.
Leserbriefe (2)
Angela Bartsch
vor 2 WochenOnline Redaktion
vor 2 Wochenwir haben recherchiert: Arthur Conan Doyle studierte ab 1876 Medizin an der University of Edinburgh. Dort wurde er von berühmten Anatomen wie Joseph Bell geprägt, der als Vorbild für Sherlock Holmes gilt. Die Zeit der berüchtigten Leichenhändler Burke und Hare lag jedoch bereits in den 1820er Jahren, also etwa 30 Jahre vor Doyles Geburt. Die Praxis, Leichen für anatomische Studien illegal zu beschaffen, war zu Doyles Studienzeit bereits durch das Anatomy Act von 1832 weitgehend beendet worden.
Ein Einfluss auf Doyle ist dennoch wahrscheinlich, allerdings eher durch die allgemeine Atmosphäre Edinburghs als Zentrum der medizinischen Forschung und durch die Geschichten über die dunkle Vergangenheit der Stadt, nicht durch tatsächliche Obduktionen in Pubs.
Mit freundlichen Grüßen
Julia Stüber
Content Managerin