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Let’s play a game – Die Briten und ihre Brett- und Kartenspiele

Let’s play a game – Die Briten und ihre Brett- und Kartenspiele

Brettspiele haben eine lange Tradition im Vereinigten Königreich. Sie bieten nicht nur Unterhaltung, sondern fördern auch soziale Interaktion, strategisches Denken und Kreativität. Die Wurzeln der Brettspiele in England reichen bis ins Mittelalter zurück. Natürlich bildet das „Schach“ eine Art Urspiel und soll zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert aus einem fernen Land nach Europa gekommen sein. Man vermutet Persien oder China.

„Backgammon“, ein weitaus älteres Spiel, wurde von den Kreuzrittern aus dem Heiligen Land nach England gebracht, wo es „Tables“ genannt wurde. Der Überlieferung nach musste der englische König Richard Löwenherz seinen Soldaten die Spielzeit begrenzen. Nur Rittern war es erlaubt, um Geld zu würfeln. Auf Althochdeutsch hieß das Spiel übrigens „Wurfzabel“. Erst im 19. Jahrhundert erlebten Brettspiele einen weiteren Boom, als sie für die breite Öffentlichkeit zugänglich wurden. Die industrielle Revolution und die damit verbundene Urbanisierung führten nämlich dazu, dass Menschen nach neuen Freizeitbeschäftigungen suchten.

Brettspiele für Spürnasen

  • Cluedo“: Ein Krimi-Brettspiel, das 1949 von Anthony E. Pratt erfunden wurde. Die Spieler müssen herausfinden, wer ein Verbrechen begangen hat, wo es geschehen ist und mit welcher Waffe. Es erinnert stark an die derzeitigen Cosy-Crime Serien wie etwa „Midsomer Murders“ oder „Father Brown“.
  • The Game of Life“, ursprünglich 1860 als „The Checkered Game of Life“ veröffentlicht, simuliert den Lebensweg eines Menschen. Es hat jedoch nichts mit dem gleichnamigen mathematischen Spiel zu tun, das John Horton Conway 1970 entwickelte.
  • „Snakes and Ladders“: Dieses einfache, aber beliebte Spiel hat seine Ursprünge im Indien des 13. Jahrhunderts, wo es als moralisches Lehrspiel diente. Es wurde im viktorianischen England adaptiert und verlor dabei seinen religiösen Unterton – übrig blieb ein unterhaltsames Würfelspiel, bei dem die Spieler Leitern erklimmen oder durch Schlangen zurückgeworfen werden. In Großbritannien wurde es schnell zum Kinderzimmer-Klassiker und ist bis heute fester Bestandteil vieler Spielesammlungen.
  • „Ludo“: Dieses farbenfrohe Würfelspiel wurde 1896 in England patentiert und basiert auf dem indischen Spiel „Pachisi“. Die britische Version vereinfachte die Regeln und machte das Spiel besonders kinderfreundlich. Ziel ist es, alle eigenen Spielfiguren einmal über das Spielfeld zu bewegen und sicher ins Ziel zu bringen – dabei können Gegner durch geschicktes Würfeln zurückgeworfen werden. Vom Spielprinzip her entspricht es unserem „Mensch ärgere dich nicht“ und ist ebenso generationsübergreifend beliebt. „Ludo“ wurde schnell zu einem beliebten Familienspiel und ist bis heute in vielen Haushalten präsent.

Kartenspiele mit Tradition

Trotz der oben genannten beliebten Brettspiele darf man nicht vergessen, dass Kartenspiele wie „Snap“ oder „Happy Families“ auch heute noch sehr populär sind. 

  • Cribbage“ etwa ist das beliebteste Kartenspiel in der englischsprachigen Welt und entstand im 17. Jahrhundert. Ursprünglich ein Spiel für den Adel, wurde es bald zum Inbegriff des britischen „Pub Game“.
  • Bridge“, das aus dem früheren Spiel „Whist“ entwickelt wurde, ist ein Spiel für vier Personen mit dem französischen 52er Blatt und wird oft in Form von Turnieren gespielt – es erfreut sich auch in den deutschsprachigen Ländern großer Beliebtheit.
  • „Primero“: Dieses Kartenspiel war im 16. Jahrhundert am englischen Hof äußerst beliebt und galt als eines der ersten Spiele, bei denen es um das Bluffen und Einschätzen von Wahrscheinlichkeiten ging – damit wird es oft als Vorläufer des modernen Poker bezeichnet. Besonders König Heinrich VIII. soll ein begeisterter Spieler gewesen sein. Auch William Shakespeare erwähnte „Primero“ in mehreren seiner Stücke, etwa in Henry VIII und The Merry Wives of Windsor, was die Popularität des Spiels in der elisabethanischen Gesellschaft unterstreicht.
  • „Top Trumps“: Dieses Kartenspiel wurde in den 1970er-Jahren in Großbritannien populär und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Die Spielidee ist simpel: Spieler vergleichen Zahlenwerte auf ihren Karten, etwa Geschwindigkeit, Stärke oder Beliebtheit, um die Karten der Mitspieler zu gewinnen. Vom Spielprinzip her ähnelt „Top Trumps“ stark unserem „Quartett“, ist jedoch thematisch vielfältiger und oft an Marken, Serien oder Popkultur orientiert. Ob Autos, Superhelden oder Fußballstars – für jede Leidenschaft gibt es das passende Set.

Die Renaissance der Brettspiele

In den letzten Jahren hat die Beliebtheit von Brett- und Kartenspielen einen Aufschwung erlebt. Viele Menschen suchen nach Alternativen zu digitalen Spielen. Das hat zu zahlreichen neuen Spielen und innovativen Designs geführt, die sowohl traditionelle als auch moderne Elemente kombinieren. Mit der Renaissance der Brettspiele erleben wir eine Rückkehr zu zeitlosen Klassikern, die auch in Zukunft Generationen von Spielern begeistern werden.

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