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Brit-Chic mit Brise: Warum maritime Mode immer Saison hat

Brit-Chic mit Brise: Warum maritime Mode immer Saison hat

Manche Modetrends halten sich hartnäckiger als ein nasser Wollpulli nach einem Regenschauer in Irland. Maritime Mode gehört definitiv dazu. Sie kommt nicht mit Paukenschlag und Pencilskirt, sondern mit Understatement, Lässigkeit – und der unerschütterlichen Würde eines Royal Navy-Kapitäns beim Afternoon Tea.

Und genau das macht sie so charmant. Ein Hauch von Wind und Wellen und eine Prise „Wuthering Heights“-Eleganz – das ist britischer Küstenstil, wie er im Buche steht.

Streifen mit Stil

Beginnen wir mit dem Offensichtlichsten: den Streifen. In Blau-Weiß, Navy-Rot oder Sand-Crème – das gute alte Breton-Shirt hat in der britischen Mode längst Kultstatus. Ursprünglich von französischen Matrosen getragen, wurde es von Stilikonen wie Jean Shrimpton, Twiggy oder Alexa Chung geadelt. Heute kombinieren es britische Designer wie Margaret Howell oder House of Sunny mit modernen Silhouetten, oversized oder cropped, gerne mal mit Segelknöpfen als Anspielung auf die Uniformtradition.

Und das funktioniert nicht nur am Ärmelkanal, sondern auch im ganz normalen Alltag zwischen Busfahrt und Büroflur. Wer’s stilvoll angehen will, trägt dazu eine weiße Leinenhose, eine Navy-Blazerjacke mit Goldknöpfen oder – ganz britisch – einen Wachsmantel von Barbour. Apropos Barbour: Die Marke ist so britisch wie eine Tasse Earl Grey zum Afternoon Tea um halb fünf. Und sie schafft es immer wieder, funktionale Kleidung mit maritimem Erbe alltagstauglich zu machen.

Von Cornwall bis Kensington: Küstengefühl to go

Der Reiz maritimer Mode liegt auch darin, dass sie ein Lebensgefühl transportiert. Sie ruft nach salziger Luft und nassen Sandalen, nach Picknick am Pebble Beach. Und man muss dafür nicht mal die Fähre nach Skye nehmen. Ein klassischer Fischerpullover bringt das Gefühl von „Feuerzangenbowle meets Fischmarkt“ direkt in die Stadtwohnung. Man fühlt sich gleich ein bisschen naturverbundener. Und besser angezogen als alle anderen sowieso.

Wer es feiner mag, setzt auf maritime Details in der Accessoire-Welt: Tücher mit Ankerprints, Seesack-inspirierte Taschen, handgeflochtene Lederarmbänder mit silbernen Knoten. Auch Schuhe dürfen mitspielen: Loafer in Navy, Espadrilles in Fischgrätoptik oder – für Fortgeschrittene – Bootsschuhe mit britischem Tweedbesatz.

Maritimer Minimalismus mit Designerkante

Moderne Designer haben längst erkannt, dass das Meer mehr als nur ein modisches Klischee ist. JW Anderson, bekannt für seine kunstvollen Mode-Hybride, mixt Streifenmuster mit asymmetrischen Schnitten und Fischernetz-Details. Victoria Beckham wiederum bringt das Thema auf den Punkt mit klaren Linien, viel Weiß und Navy – und so wenig Firlefanz, dass man das Gefühl hat, gleich an Bord einer Luxusjacht eingeladen zu werden (je nach Kontostand wahlweise vor Devon oder Cannes).

Sogar Burberry lässt sich gelegentlich zu einem Ausflug an die Küste hinreißen – mit regenfester Outerwear, die aussieht wie eine Kreuzung aus Yachtbesitzer und U-Bahn-Pendler. Auch nicht schlecht.

Von damals bis heute: Die britische Kunst der Zurückhaltung

Was die maritime Mode in Großbritannien so besonders macht? Sie nimmt sich selbst nie zu wichtig. Während in Italien das Segelshirt auch mal glitzert und in Frankreich die Breton-Streifen gerne mit Baguette unter dem Arm spazieren geführt werden, bleibt der britische Look: nüchtern, solide, charmant – mit einem Augenzwinkern.

Die Traditionalisten greifen nach wie vor zu Gurkensandwichfarben (also Beige und Mint), zu Knopf-Leisten, die an Segeltau erinnern, und natürlich zu Gummistiefeln. Und das nicht nur im Lake District, sondern auch auf dem Farmers Market in Notting Hill oder die Kirchstraße in Kleinkleckersdorf. Die Mode mag sich ändern – der maritime Stil bleibt. Und das ist auch gut so.

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