Vor zwanzig Jahren – am 9. April 2005 – sagten sie Ja zueinander. In aller Öffentlichkeit und doch mit dem Wunsch nach einem Neuanfang. Was heute wie eine selbstverständliche royale Beziehung erscheint, war lange Zeit undenkbar. Die Liebesgeschichte von König Charles III. und Queen Camilla ist eine Geschichte von langem Warten, familiären Hürden, öffentlichem Druck – und letztlich tiefer Verbundenheit.
Von Windsor bis zur Boulevard-Schlagzeile
Kennengelernt haben sich Charles und Camilla bereits 1970 bei einem Polospiel in Windsor. Schon damals soll es gefunkt haben. Doch obwohl Charles Camilla zwei Jahre später seine Liebe gestand, blieb der Heiratsantrag aus. Der Druck auf den jungen Thronfolger war enorm:
Camilla passte nicht in das Rollenbild, das der Palast damals für die künftige Frau des Thronfolgers vorsah. Sie stammte nicht aus dem Hochadel – und laut Berichten galt auch ihre Vergangenheit als zu wenig „unberührt“, um ernsthaft infrage zu kommen.
Als Charles zur See ging, verlobte sich Camilla mit dem Kavallerie-Offizier Andrew Parker Bowles. Die beiden heirateten 1973, ihre Ehe hielt über zwanzig Jahre. Aus der Verbindung gingen zwei Kinder hervor, Tom und Laura. Charles blieb Teil des Lebens der Familie, wurde sogar Pate von Tom – und die Verbindung zu Camilla blieb, auch wenn sie nach außen hin ruhte.
Eine Ehe zu dritt – und ein langer Weg zurück
Charles wiederum heiratete 1981 Diana Spencer – und der Druck, alles möge nun endlich so sein, wie es sich das Land wünschte, war spürbar. Doch was wie ein modernes Märchen begann, wurde zur Tragödie. Die Ehe der beiden zerbrach. 1992 folgte die Trennung, 1996 die Scheidung, Diana sprach von einer „Ehe zu dritt“. Dass Camilla dabei zur Hauptschuldigen erklärt wurde, war aus damaliger Sicht fast zwangsläufig – und ungerecht. In den Jahren nach Dianas Tod wurde Camilla zu einer der umstrittensten Figuren der Monarchie.
Doch es änderte sich etwas. Mit Zurückhaltung, Engagement und viel Durchhaltevermögen baute sich Camilla ein neues öffentliches Bild auf. Sie übernahm Ehrenämter, trat zunehmend selbstbewusst auf, unterstützte ihren Partner, ohne sich zu verstecken. Sie wurde nicht über Nacht zum Publikumsliebling – aber sie wurde respektiert. Und sie war da, als Charles sie am meisten brauchte: als Ehefrau, Partnerin und beste Freundin, auch zum Zeitpunkt seiner Krebsdiagnose Anfang 2024.
Ein Tag mit großer Bedeutung
Die gemeinsame Hochzeit am 9. April 2005 war bewusst schlicht gehalten. Statt einer prunkvollen Kulisse wählte man die Windsor Guildhall für die standesamtliche Trauung, gefolgt von einem Gottesdienst in der St. George’s Chapel. Die Hochzeit wurde um einen Tag auf eben den 9. April 2005 verschoben, damit Charles der Beisetzung von Papst Johannes Paul II. beiwohnen konnte. Die Trauzeugen waren Prinz William und Tom Parker Bowles. Die Ringe bestanden – wie es Tradition ist – aus walisischem Gold.
Die Hochzeitstorte wurde von Mary Robinson und Dawn Blunden kreiert, die den Laden „Sophisticake“ in Woodhall Spa, Lincolnshire, betreiben.
Camilla trug an diesem Tag zwei Ensembles – eines zur Trauung, eines zur Segnung – zurückhaltend, elegant, britisch.
Heute, zwanzig Jahre später, ist sie längst angekommen. In der Familie, im Land, an der Seite ihres Mannes. Dass sie einst als Symbol des Skandals galt, ist mittlerweile verblasst. Heute gilt sie als Rückgrat des Königs, als verlässliche Partnerin, als Stimme mit Herz. Wie der alte Filmtitel sagt: „Ein Herz und eine Krone“. Jetzt hat sie beides – und beides trägt sie mit Würde.
Happy Anniversary, Charles & Camilla. Zwei Jahrzehnte Ehe, ein weiter Weg – und ein echtes Happy End.
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