Kaum eine andere schottische Whiskymarke hat in den vergangenen Jahren so einen Aufwärtstrend erlebt wie GlenAllachie. Noch vor zehn Jahren hätte man einen GlenAllachie Single Malt Whisky meist vergeblich im Portfolio von Fachhändlern gesucht, heute gehört er dort quasi zum Must-Have. Was steckt hinter diesem kometenhaften Aufstieg?
Schon ein Blick auf die Brennerei verrät: GlenAllachie gehört nicht zu jenen historischen Anlagen im Stil des 18. oder 19. Jahrhunderts. Erst 1967 wurde sie bei Aberlour in der Speyside von Mackinlay McPherson erbaut, als die Nachfrage nach schottischem Whisky wuchs. Doch schon bald wendete sich das Blatt, 1985 wurde die Brennerei an Invergordon Distillers verkauft und fristete ein karges Dasein, ab 1987 war sie komplett geschlossen. Campbell Distillers, heute unter dem Dach von Pernod Ricard angesiedelt, übernahm GlenAllachie 1989, erweiterte die Anlage und nahm die Produktion in großem Stil auf. Der Whisky, der produziert wurde, kam aber - in der Regel nicht als Single Malt heraus, sondern diente dem Unternehmen als wichtige Komponente ihrer Blends.
Billy Walker übernimmt GlenAllachie
Der entscheidende Wendepunkt für GlenAllachie kam 2017: Billy Walker, eine erfahrene und erfolgreiche Größe in der Whiskyindustrie, kaufte die Brennerei zusammen mit zwei Geschäftspartnern – ein Coup, der für Aufsehen sorgte. Zusammen mit der Brennerei übernahm man auch gut gefüllte Lagerhäuser, und Billy Walker machte sich mit Engagement, Kreativität und einer Vision ans Werk. Er sichtete die Whiskyvorräte, legte neue Maßstäbe an, füllte in andere Fässer um und kam 2008 mit einem neuen GlenAllachie Single Malt Whisky heraus. Zu einer Core Range, als den ständig verfügbaren Whiskyabfüllungen, gesellten sich besondere Serien und wechselnde limitierte Editionen. 2021 wurde sein Werk „geadelt“, als GlenAllachie bei den World Whiskies Awards zum Worlds Best Whisky gekürt wurde.
Whiskyproduktion bei GlenAllachie
Doch GlenAllachie lebt nicht nur von den Beständen, in der Brennerei wird fleißig produziert. Neun riesige Malzbehälter, von denen jeder zirka 30 Tonnen Gerstenmalz fasst, sorgen dafür, dass der Rohstoff für die Whiskyproduktion nicht ausgeht. Man arbeitet zweigleisig und nutzt neben dem Hauptanteil an ungetorftem Malz in kleinen Zeiträumen auch getorftes, um auch rauchigen Whisky zu produzieren. Der ist unter dem Namen Meikle Tòir auf dem Markt.
Die Porteus-Mühle von 1967 versieht nach wie vor ihren Dienst und schrotet das Malz. Es wandert danach in die 9,4 Tonnen fassende Mashtun und wird mit erhitztem Wasser eingemaischt, das am Fuße des nahen Ben Rinnes entspringt. Die so erhaltene süße Würze wird in acht Washbacks aus Edelstahl (jeder fasst 42.500 Liter) mit Hefe versetzt und beginnt zu fermentieren. Man arbeitet mit langen Gärzeiten von rund 160 Stunden. Mit einem so erhaltenen fruchtigen „Bier“ mit etwa 9,5 % vol Alkohol startet man die Destillation.
Zwei Brennblasenpaare stehen im Brennhaus der GlenAllachie Distillery, beide arbeiten getrennt voneinander. In doppelter Destillation entsteht der Alkohol, dessen reiner Mittellauf dann leicht herunterverdünnt auf 68% vol oder 72% vol in Fässer gefüllt wird. Ehemalige Bourbonfässer kommen ebenso zum Einsatz wie Sherry-, Wein-, Portwein-, oder Rumfässer. In den 16 Lagerhäusern reift in beachtlichen 50.000 Fässern GlenAllachie Single Malt Whisky heran – Eine Whiskyknappheit brauchen wir in den kommenden Jahren wohl nicht zu fürchten.
Ein Brennereibesuch ist möglich
Wer auf einer Schottlandreise in die Nähe von Aberlour kommt, kann die GlenAllachie Brennerei besuchen und sich die Whiskyproduktion auf einer Besichtigungstour näher anschauen. Im Besucherzentrum gibt es eine große Vielfalt an Whisky zu probieren und zu kaufen. Und wer das gerade nicht einrichten kann, bestellt einfach eine Flasche GlenAllachie 12 Jahre bei THE BRITISH SHOP.
https://www.the-british-shop.de/British-Food-Shop/Single-Malt-Whisky/GlenAllachie-12-years-old
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