Die besten Routen für die kalte Jahreszeit
Es gibt wenige Dinge, die so britisch sind wie ein ausgedehnter Spaziergang in der winterlichen Landschaft. Egal, ob Sie die schneebedeckten Gipfel Schottlands erkunden, durch die Hügel der Cotswolds streifen oder an der rauen Küste Cornwalls entlangwandern – Winterwandern in Großbritannien ist ein Erlebnis, das den Kopf frei macht und die Sinne belebt. Die kalte Jahreszeit mag für viele Menschen Anlass sein, sich ins Warme zurückzuziehen, doch in Wahrheit ist sie die beste Zeit, um die unvergleichliche Schönheit der britischen Natur zu erleben. Hier sind die schönsten Routen und einige Tipps, um Ihre Winterwanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.
Mystische Winterlandschaften im Lake District
Der Lake District ist nicht umsonst eine der beliebtesten Wanderregionen Großbritanniens. Doch im Winter verwandelt sich die Landschaft in eine stille, fast mystische Welt. Die Gipfel sind oft mit Schnee bedeckt, die Seen liegen ruhig und spiegeln den Himmel wider, und die Wanderwege sind deutlich weniger überlaufen als im Sommer. Eine besonders empfehlenswerte Route führt von Grasmere auf den Loughrigg Fell. Die Wanderung ist nicht zu anspruchsvoll, bietet aber spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Gewässer und schneebedeckten Berge.
Wer die Herausforderung sucht, kann sich an Helvellyn wagen, sollte dabei aber die Wetterbedingungen nicht unterschätzen. Eine warme Jacke, wasserdichte Stiefel und eine Thermoskanne Tee sind hier unerlässlich – schließlich ist nichts britischer als eine Pause mit heißem Tee inmitten der winterlichen Natur.
Schottlands Highlands: Wild und wunderschön
Wenn es um beeindruckende Winterlandschaften geht, stehen die schottischen Highlands ganz oben auf der Liste. Glencoe, eines der bekanntesten Täler, bietet eine dramatische Kulisse aus schroffen Felsen, tiefen Schluchten und Schneeverwehungen. Die Wanderung ins Lost Valley ist ideal für diejenigen, die eine Mischung aus Abenteuer und atemberaubender Schönheit suchen. Die Route führt durch ein verborgenes Tal, das im Winter oft wie eine Märchenwelt wirkt.
Für erfahrenere Wanderer ist der Ben Nevis ein Klassiker. Doch Vorsicht: Im Winter kann dieser Aufstieg schnell gefährlich werden, und ohne die richtige Ausrüstung und Erfahrung sollten Sie sich lieber an weniger anspruchsvolle Routen halten. Die Ufer des Loch Ness oder die Wege entlang des Caledonian Canals sind perfekte Alternativen, die sowohl sicher als auch spektakulär sind.
Die Ruhe der Snowdonia-Berge
In Nordwales erwartet Sie der Snowdonia National Park, dessen schroffe Berge und stille Täler im Winter besonders beeindruckend sind. Mount Snowdon, der höchste Gipfel von Wales, ist zwar ein verlockendes Ziel, aber nur für Wanderer mit entsprechender Ausrüstung zu empfehlen. Eine sicherere und ebenso lohnenswerte Option ist die Wanderung rund um den Llyn Idwal. Der eingefrorene See, umgeben von imposanten Gipfeln, bietet eine Kulisse, die an ein Gemälde erinnert.
Die Wege sind gut begehbar, und die frische, klare Luft macht jeden Schritt zu einem Genuss. Packen Sie eine Kamera ein – solche Panoramen sieht man nicht jeden Tag.
Nordirland: Spektakuläre Ausblicke und Küstenzauber
Nordirland darf auf dieser Liste nicht fehlen, denn die winterliche Landschaft hier ist einzigartig. Ein Spaziergang in Belfast hinauf zum Cave Hill belohnt Wanderer mit einem fantastischen Blick über die Stadt und das dahinterliegende Meer. Der Kontrast zwischen den winterlichen Hügeln und dem lebendigen Treiben der Hauptstadt macht diese Wanderung besonders reizvoll. Für diejenigen, die das Meer lieben, ist die Route vom eleganten Küstenstädtchen Bangor bis nach Donaghadee ein unvergessliches Erlebnis. Der Pfad schlängelt sich entlang der malerischen Küste, und mit etwas Glück können Sie Seerobben beobachten, die sich auf Felsen sonnen. Die frische Seeluft und die atemberaubenden Ausblicke machen diese Wanderung zu einer, die man im Herzen behält.
Cornwall: Rau und romantisch
Wer denkt, Winterwandern sei nur etwas für Berge und Täler, hat die Küstenlandschaften Cornwalls noch nicht erlebt. Die Route von St Ives nach Zennor ist ein Highlight. Sie führt entlang dramatischer Klippen, vorbei an versteckten Buchten und bietet immer wieder atemberaubende Blicke auf die tosende See.
Die salzige Meeresluft und der raue Charme der Landschaft machen diese Wanderung zu einem einzigartigen Erlebnis. Im Winter sind die Wege ruhig, und Sie haben die Klippen fast für sich allein. Eine perfekte Gelegenheit, die Gedanken schweifen zu lassen und sich vom Rhythmus der Wellen inspirieren zu lassen.
Cotswolds: Ein Wintermärchen in sanften Hügeln
Die Cotswolds bieten mit ihren sanften Hügeln und malerischen Dörfern eine ganz andere Art von Winterwanderung. Eine Route, die besonders im Winter ihren Reiz hat, verläuft vom Broadway Tower nach Snowshill. Der Weg ist leicht zu bewältigen und führt durch verschneite Felder, Wälder und historische Dörfer, die aussehen, als wären sie aus einem Bilderbuch entsprungen.
Nach der Wanderung lockt ein gemütlicher Pub mit Kaminfeuer und einem Pint Ale – ein Ritual, das in den Cotswolds genauso wichtig ist wie die Wanderung selbst. Es sind diese einfachen Freuden, die Winterwanderungen in Großbritannien so besonders machen.
Großbritannien im Winter: Eine Reise zu sich selbst
Es gibt kaum etwas Beruhigenderes, als durch Großbritanniens winterliche Landschaft zu wandern. Ob in den Highlands, den Cotswolds oder an Cornwalls Küsten – jede Region hat ihren eigenen Zauber. Die frostige Luft, die stillen Wege und die unberührte Natur machen diese Wanderungen zu einer Entdeckungsreise, die weit über das Landschaftliche hinausgeht.
Hier draußen, wo die Welt leiser wird, hat man Zeit, den Blick nach innen zu richten. Winterwandern in Großbritannien ist mehr als ein Erlebnis – es ist eine Rückkehr zu den einfachen, wesentlichen Dingen.
Leserbriefe (1)
Birgit Hauser
vor 6 TagenB. Hauser