Als sich eifrige Geschäftsleute am 18. Oktober 1922 zusammen fanden, um die British Broadcasting Company (BBC) zu gründen, ging es ihnen vor allem um eines: die Vermarktung und Verbreitung ihrer drahtlosen Radio-Empfangsgeräte. Bereits knapp einen Monat später sendete die BBC aus dem Marconi House in London erstmals Nachrichten und einen Wetterbericht. Das Personal bestand aus lediglich vier Angestellten. Der Grundsatz des ersten Geschäftsführers und Ingenieurs, der Schotte John Reith, hieß: „Die BBC soll die Menschen informieren, bilden und unterhalten.“
Die Umwandlung in die „British Broadcasting Corporation“
1926 geschah das eigentliche Revolutionäre: Die „British Broadcasting Company“ wurde in die öffentlich-rechtliche „British Broadcasting Corporation“ umgewandelt und John Reith als erster Generaldirektor ernannt. Von nun an bestimmt die „Royal Charter“, also eine königliche Satzung, die alle zehn Jahre neu ausgehandelt wird, die noch heute an Gültigkeit nichts verloren haben: frei von Werbung, von Rundfunkgebühren finanziert, unabhängig von der Regierung und schließlich neutral in der Berichterstattung. Lediglich bei dem Sender BBC World News gibt es kommerzielle Werbung, da dieser Sender für internationale Märkte bestimmt ist.
Mithilfe der neuen Kurzwellentechnologie erreichte die BBC ab den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts auch entfernte Länder und sendete 1938 erstmals auf Arabisch. Bald folgten andere europäische Sprachen, ein großes Plus für die Alliierten während des Zweiten Weltkriegs. Denn der sogenannte “Deutsche Dienst” erreichte auch deutsche Soldaten und Zivilpersonen, sollten sie ein Empfangsgerät in Betrieb haben (es war verboten, ausländische Radiosender zu empfangen). Mittlerweile sendet BBC World News in 40 Sprachen.
Durchbruch dank Queen Elizabeth II.
Zum eigentlichen Durchbruch des Fernsehens kam es 1953, als die BBC live die Krönung von Elizabeth II. übertrug. Geschätzte 277 Millionen Zuschauer weltweit verfolgten die Krönung und die Übertragung dauerte acht Stunden lang.
In den vergangenen Jahrzehnten baute die BBC ihre marktführende Position weiter aus. Es folgten Erweiterungen und Investitionen in Internet und On-demand Diensten. Die kommerzielle Tochterfirma „BBC Studios“ vermarktet weltweit Programminhalte, wie z. B. die erfolgreichen Serien „Father Brown“ oder „Poldark“.
Mit ihrer langen Geschichte, innovativen Programminhalten und weltweiten Reichweite bleibt die BBC eine der einflussreichsten und angesehensten Medienanstalten der Welt.
https://www.bbc.co.uk/historyofthebbc
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