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Die feine englische Art

„Irgendwann kommt immer das Meer"

Florian Battermann im Gespräch über „Dinner for One“ und andere britische Inspirationen

Florian Battermann im Gespräch über „Dinner for One“ und andere britische Inspirationen

Florian Battermann ist ein renommierter deutscher Theaterregisseur, Autor und Produzent, dessen Novelle „Die Wahrheit über Dinner for One“ wir immer mal wieder im Weihnachtssortiment haben. Geboren 1973 in Hannover, hat Battermann seit über zwei Jahrzehnten das Theatergeschehen in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Er leitet seit über zwanzig Jahren das Neue Theater Hannover und hat sich besonders durch seine Arbeit als Regisseur und Produzent von Komödien und Boulevardstücken einen Namen gemacht. Wir haben mit ihm über seine Karriere, seine Affinität zu Großbritannien und der englischen Kultur sowie seine Inspirationen und die Herausforderungen in der Theaterwelt gesprochen.

Sie haben bereits mehrere Sherlock-Holmes-Geschichten und ein Agatha-Christie-Stück auf die Bühne gebracht. Woher rührt Ihre Liebe zu England?

Das ist eine gute Frage, die ich gar nicht so genau beantworten kann. Mit 15 Jahren habe ich zum ersten Mal, im Rahmen einer Sprachfreizeit, die Schulferien in England verbracht und mich damals sofort wie zu Hause gefühlt. Seitdem sind zahlreiche Reisen auf die Insel hinzugekommen und ich fühle mich unter den Britinnen und Briten noch immer sehr wohl. Nicht zuletzt, weil sie so einen tollen Sinn für Humor haben, der uns Deutschen leider oft fehlt.

Was genau fasziniert Sie an der britischen Kultur und Geschichte?

Wo soll ich da anfangen? Die Geschichte von der Besiedlung durch die Römer bis heute, inklusive ihres Festhaltens an der Monarchie, finde ich als Historiker schon sehr spannend.

Aber wahrscheinlich fasziniert mich am meisten der respektvolle Umgang der Menschen miteinander, was vielleicht mit der Tatsache zu tun hat, dass das Königreich eine Insel ist. Der Raum für die Britinnen und Briten ist also begrenzt, irgendwann kommt immer das Meer. Deshalb müssen die Menschen in GB sich immer miteinander arrangieren. Um respektiert zu werden, muss man sein Gegenüber ebenfalls respektieren. Vielleicht gibt es deshalb in Großbritannien mehr Typen mit Eigenarten und es stört niemanden. Diese Tatsache finde ich besonders angenehm, denn erst unsere Besonderheiten machen uns Menschen doch aus, und dann ist es die ausgesprochene Freundlichkeit, die mir in England immer wieder begegnet. Da können wir Deutschen noch immer etwas dazulernen.

Haben Sie ein Lieblingsstück oder einen Lieblingsautor aus England, der Sie besonders inspiriert?

Da ist natürlich Agatha Christie, aber auch Roald Dahl und W. Somerset Maugham. Vor kurzem bin ich auf den wundervollen Roman ZWEI WOCHEN AM MEER gestoßen, den R. C. Sheriff bereits 1934 veröffentlicht hat, aber der erst 2023 erstmals ins Deutsche übersetzt wurde. Ein grandioses Buch, dessen Lektüre ich nur sehr empfehlen kann, aber auch die Thriller von C. J. Tudor mag ich sehr, wie z. B. DAS GOTTESHAUS. Was englische Theaterstücke betrifft, so kann ich nur DIE MAUSEFALLE sehr empfehlen. 2013 durfte ich selbst die Rolle des Sergeant Trotter während einer Gala-Vorstellung am Londoner West End spielen, das war schon ein besonderes Erlebnis.

Wie ist das Buch „Die Wahrheit über Dinner for One“ entstanden?

2017 hatte ich die Idee, eine Komödie über die fiktive Entstehungsgeschichte des Sketches DINNER FOR ONE zu schreiben. In der Weihnachtszeit 2018 war es dann soweit, und wir haben die Uraufführung in der Braunschweiger Komödie am Altstadtmarkt mit Manon Straché und Peter Nottmeier erfolgreich auf die Bühne gebracht. 2019 spielten wir DIE WAHRHEIT ÜBER DINNER FOR ONE dann auch sehr erfolgreich am Bonner Contra-Kreis-Theater.

Während der Corona-Krise habe ich mich dann dazu entschlossen, aus dem Theaterstück eine Novelle zu schreiben, denn an Theateraufführungen war ja 2020/2021 erstmal nicht mehr zu denken. Das kleine Buch ist also eigentlich aus einer Not heraus entstanden. Dass es sich dann auf Anhieb so gut verkauft hat, dass es in diesem Jahr zu einer zweiten Auflage kommt, freut mich natürlich besonders. Im Theater wird die Komödie Ende 2024/Anfang 2025 übrigens am Neuen Theater in Hannover zu sehen sein.

Was unterscheidet Ihrer Meinung nach die britische Theaterkultur von der deutschen?

Der gravierendste Unterschied besteht meiner Meinung nach darin, dass das englische Theater, mit ganz wenigen Ausnahmen, keine öffentlichen Subventionen kennt. Deshalb müssen sich die Theatermacher in GB viel stärker am Publikumsgeschmack orientieren. Das ist bei uns leider anders. In England wird immer Theater für das Publikum gemacht, während das bei uns - mit Ausnahme bei den Privattheatern - nicht immer der Fall ist.

Ihr Theater in Braunschweig ist sehr erfolgreich. Was sind die größten Herausforderungen, wenn man ein Theater leitet?

Zumindest wenn man ein Privattheater leitet, so wie ich, ist es immer wieder das liebe Geld, das einen herausfordert. Denn da wir keine Subventionen bekommen, müssen wir jeden Cent dreimal umdrehen, bevor wir ihn ausgeben. Zudem müssen wir uns immer gut überlegen, was unser Publikum sehen will, denn nur wenn genügend Zuschauerinnen und Zuschauer unsere Vorstellungen besuchen, können wir auch nach 21 Jahren noch weiter existieren. Deshalb bin ich immer auf der Jagd nach sehenswerten Stücken für unser Publikum in Braunschweig sowie zahlreichen bundesdeutschen Gastspielorten, in denen wir auch mit unseren Produktionen gastieren.

In welchem Stück spielen Sie gerade und was ist das Besondere daran?

Momentan stehe ich selbst nicht allabendlich auf der Bühne. Aber noch im Frühjahr habe ich zusammen mit Eva Habermann in der Komödie VIER LINKE HÄNDE erfolgreich Theater gespielt. Im Januar 2025 werden wir das Stück dann auch am Weyher Theater (in der Nähe von Bremen) spielen.

Sie haben viele Stücke selbst geschrieben. Gibt es ein Thema oder eine Geschichte, die Sie unbedingt noch auf die Bühne oder zu Papier bringen möchten?

Oh ja, es gibt noch zahlreiche Ideen in der Schublade, die hoffentlich in den kommenden Jahren ihren Weg auf die Bühne finden werden.

Was sind Ihre Pläne und Wünsche für die Zukunft Ihres Theaters und Ihrer persönlichen Karriere?

Karriere ist so ein großes Wort. Eigentlich bin ich mit meiner Arbeit und meinem Leben momentan sehr zufrieden. Wenn mir meine Kreativität in den kommenden 20 Jahren nicht verloren geht und mir noch einige schöne Geschichten einfallen, sodass uns das Publikum treu bleibt, bin ich sehr glücklich.

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Leserbriefe (1)

  • Angela bartsch
    am 15.08.2024
    Viele Dinge sehe ich ähnlich, ist mir teilweise genauso gegangen.
    Ich habe mich während einer Sprachreise nach England in die Insel verliebt und mich dort sehr wohl gefühlt, wie Zuhause halt. Es gibt vieles, was mir an den Briten gefällt, deren Humor, die " feine englische Art" und einiges mehr.
    Man darf nur manches nicht vergessen, z.B. die Probleme, die es inzwischen dort gibt. Der brexit, zunehmender Rassismus, Armut etc.
    Ich neige wie viele Touristen auch dazu, manches zu verklären und unschöne Dinge zu verdrängen.
    Die Queen gibt's leider nicht mehr, die hat es geschafft, Hürden zu überwinden, Familie und Land zusammenzuhalten.
    Das mit dem Humor stimmt meiner Ansicht nach nicht ganz. Monty Python liiiiebe ich, einer meiner Lieblingsfilme ist " clockwise" mit John Cleese.
    Menschen wie Loriot oder der leider inzwischen verstorbenen Dieter Krebs kommen diesem Humor sehr nahe.

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