Britische Gartenkunst ist weltberühmt. Wer liebt sie auch nicht, die zauberhaften Cottage Gärten mit Blumen in allen erdenklichen Farben und Formen? Doch was wäre diese Blütenpracht ohne die vielen kleinen Tiere, die einen Garten bewohnen?
Die britische Garden Wildlife Week widmet sich deshalb jedes Jahr ab Ende Mai ausgiebig dem Thema Biodiversität. Die Aktion dauert sieben Tage und ist eine wunderbare Gelegenheit, die britische Natur zu genießen und gleichzeitig etwas für den Artenerhalt und die Umwelt zu tun.
Der Spring Bank Holiday am letzten Montag im Mai ist dafür der perfekte Startpunkt. Denn viele Menschen haben an diesem Tag Zeit, sich ihren Gärten und der Natur zu widmen.
Der Ursprung der Garden Wildlife Week
Es mag überraschen, aber private Gärten haben einen enormen Einfluss auf die Natur und die Biodiversität – und es lohnt sich, die Menschen jedes Jahr daran zu erinnern. Denn sage und schreibe 87 Prozent der britischen Haushalte besitzen einen eigenen Garten. Im Vergleich dazu haben knapp die Hälfte der Deutschen Zugang zu eigenem Grün. Die Gesamtfläche der britischen Gärten ist somit sogar größer als alle britischen Naturschutzgebiete zusammen.
Dieses Potenzial hat die britische Regierung schon 1973 erkannt, als sie die Bevölkerung mit dem Programm „Plant a Tree“ dazu ermutigte, mehr Bäume im heimischen Garten zu pflanzen. Im Jahr darauf folgte die Kampagne „Plant Some More”. Nach weiteren weiterer Einzelkampagnen rief die Organisation „Wildlife Ark“ ab dem Jahr 2000 die regelmäßige Garden Wildlife Week ins Leben. Seitdem heißt es jedes Jahr ab Ende Mai: Raus in den Garten und etwas Kleines für die Natur tun!
Ein Zuhause für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Fledermäuse
Denn Gärten sind nicht nur wunderbare Erholungsorte für uns Menschen, sondern auch Ökosysteme. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Igel und Fledermäuse summen und rascheln zwischen den Blüten und Pflanzen und sorgen dafür, dass alles im Gleichgewicht bleibt. Doch damit sich die kleinen Bewohner wohlfühlen, brauchen sie gute Bedingungen, denn sonst ziehen sie schnell wieder aus.
Deshalb gibt es während der Garden Wildlife Week überall im Land unzählige Aktionen von Naturschutzorganisationen, Gemeinschaftsgruppen, Schulen, lokalen Behörden und Freiwilligengruppen, um die Gärten für die Tiere lebenswert zu machen.
Gemeinsam werden Vogelhäuschen, Nisthilfen und Insektenhotels gebaut, Bäume gepflanzt, Wildblumen ausgesät oder Teiche angelegt.
Zur Inspiration öffnen britische Gärtnerinnen und Gärtner die Tore zu ihren naturfreundlichen Oasen und bieten Erfahrungsaustausch, Workshops oder Führungen an. Damit wird schnell klar, dass Naturschutz und Schönheit sich keineswegs ausschließen – im Gegenteil.
Mehr Wildheit im eigenen Garten wagen
Einen Garten in ein Naturparadies zu verwandeln ist gar nicht so schwer. Und die geliebten Cottage Gärten mit ihrer Blütenpracht und den natürlichen Materialien und wilden Ecken vereinen bereits viele der Prinzipien eines naturnahen Gartens. Auf englischen Rasen, der viel künstlichen Dünger braucht, sollten Sie jedoch lieber verzichten. Denn zu viel Chemie und karge Nahrung mögen die kleinen Gartenbewohner gar nicht.
Ein wildtierfreundlicher Garten sollte lieber mit Vielfalt punkten und einen leichten Zugang für kleine Tiere wie Igel bieten. Laubhaufen und wilde Ecken sind sichere Unterschlupfmöglichkeiten und eignen sich oft auch als Brutplätze. Ein kleiner Teich ist ebenfalls eine wunderbare Idee. Aber keine Sorge, eine Vogeltränke reicht auch schon aus, um Insekten und Vögel mit Wasser zu versorgen. Achten Sie in jedem Fall für einen gut gedeckten Tisch, denn wo es reichlich Nahrung gibt, da halten sich die kleinen Bewohner gerne auf.
Kornblumen, Geißblatt, Wegerich und Co.
Sie haben die Wahl zwischen unzähligen Kräutern und Pflanzen, die herrlich blühen und oft einen angenehmen Duft verströmen. Oregano, Kornblumen oder Klee ziehen zum Beispiel Bienen und Hummeln an. Pflanzen wie Nachtkerzen, Geißblatt oder Wegerich sind Nahrung für Nachtfalter und locken somit auch Fledermäuse in den Garten. Auf einem kleinen Balkon lassen sich prima bienenfreundliche Blumen in Balkonkästen pflanzen und eine kleine Wasserquelle aufstellen. Denn die Garden Wildlife Week setzt genau auf diese klitzekleinen Dinge, die im Gesamten einen großen Unterschied machen können.
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