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Die feine englische Art

Banbury Cakes

Leckere Banbury Cakes von Heike Fries

Leckeres Gebäck zum St. Georges’s Day

Am 23. April eines jeden Jahres ist St. George’s Day. Dieser Tag war bis zum Zusammenschluss mit Schottland im Jahr 1707 Englands Nationalfeiertag und wurde fast so groß gefeiert wie Weihnachten. Doch im heutigen Vereinigten Königreich ist er kein offizieller Feiertag mehr.

In vielen Orten im Land finden jedoch noch immer kleine Feierlichkeiten statt. Oft hängen Pubs auch die rot-weißen Georgsfahnen auf oder Menschen tragen eine Rose am Revers. Manche feiern den Tag auch mit besonderen englischen Leckereien, wie zum Beispiel den hier vorgestellten Banbury Cakes.

Traditionelle Banbury Cakes für Queen Victoria

Eigentlich braucht man keinen Feiertag, um Banbury Cakes zu backen, denn sie schmecken rund um das Jahr ganz wunderbar zu Tee und Kaffee. Doch solch ein Gedenktag ist natürlich eine willkommene Gelegenheit, um traditionelle Rezepte auszuprobieren.

Wer das untenstehende Rezept liest, denkt vielleicht sofort an Eccles Cake – und liegt damit goldrichtig, denn beide haben sehr viel gemeinsam. Die Menschen im Ort Banbury in Oxfordshire im Südwesten Englands würden aber möglicherweise darauf hinweisen, dass ein echter Banbury Cake etwas ganz besonders ist. Denn schließlich hat im 19. Jahrhundert schon Königin Victoria auf ihrer jährlichen Reise von Osborne nach Balmoral diese kleinen Küchlein gegessen. Banbury Cakes unterscheiden sich äußerlich außerdem durch ihre charakteristische ovale Form.

Es gibt sie mindestens seit 1586 und ein echter offizieller Banbury Cake durfte ursprünglich nur in Bäckereien in Banbury gebacken werden. Die lokale Spezialität schaffte es damals in eigens dafür angefertigten Weidenkörbchen sogar bis nach Indien, Amerika und Australien, denn die Küchlein blieben bis zu einigen Wochen saftig und schmackhaft. In Großbritannien wurden sie außerdem in den Erfrischungsräumen der Bahnstationen angeboten. Kurzum, die Küchlein waren äußerst beliebt. Eine alte Aufzeichnung besagt, dass eine Bäckerei im Jahr 1840 sage und schreibe 139.500 Stück verkauft hatte.

Geheime Rezepturen und neue Versionen

Die Rezepte waren selbstverständlich streng geheim und unterscheiden sich von heutigen Versionen. Damals kam unter anderem Rosenwasser zum Einsatz und auch der Teig wurde aufwendig selbst hergestellt. Heute können wir prima auf fertigen Blätterteig zurückgreifen, um ein Gebäck herzustellen, dass einem Banbury Cake sehr ähnelt.

Ins Original gehören unbedingt getrocknete Johannisbeeren, die außerhalb von Großbritannien im Supermarkt jedoch oft nicht erhältlich sind. Zum Glück sind auch traditionelle Rezepte nicht in Stein gemeißelt und lassen sich prima abwandeln - vor allem wenn wir sie zuhause backen.

Die hier vorgestellte Version kommt deshalb mit getrockneten Datteln als Ersatz daher. Aber wenn Sie getrocknete Johannisbeeren zur Hand haben, können Sie die Datteln 1:1 damit ersetzen. Wer keine Rosinen mag, kann ebenfalls auf anderes Trockenobst wie zum Beispiel Aprikosen zurückgreifen. Wichtig für ein leckeres Ergebnis sind die saftige Fruchtigkeit der Füllung und die Gewürze.

Rezept: Banbury Cakes mit Datteln

Zutaten:

  • 275 g fertiger Blätterteig aus dem Kühlregal
  • 50 g Butter
  • 70 g Rosinen
  • 50 g getrocknete Datteln, kleingeschnitten (oder getrocknete Johannisbeeren)
  • 20 g Zitronat
  • 20 g Orangeat
  • ½ TL Zimt
  • ½ TL Piment (oder Lebkuchengewürz o.ä)
  • Eine große Prise Muskat
  • 1 TL Rum

Zubereitung:

Heizen Sie den Backofen auf 170 Grad vor und schneiden anschließend die Datteln in kleine Stücke.

Geben Sie dann die Butter zusammen mit den Rosinen, den kleingeschnittenen Datteln, dem Zitronat, dem Orangeat, dem Rum und allen Gewürzen in eine kleine Pfanne und lassen Sie die Butter vorsichtig schmelzen, sodass sich alle Zutaten gut miteinander vermischen lassen.

Lassen Sie die Masse abkühlen und nehmen Sie in der Zwischenzeit den Blätterteig aus dem Kühlschrank, breiten ihn aus und schneiden ihn in sechs Teile.

Nun Fruchtmasse jeweils in die Mitte eines jeden Teigstücks geben, bis sie gleichmäßig auf alle sechs verteilt ist.

Dann die Ecken eines Teigstücks nehmen und wie bei einem Briefumschlag in die Mitte bringen. Drücken Sie die Teignähte fest zusammen, sodass sich alles gut verbindet. Wenn der Teig nicht genug zusammenklebt, einfach mit etwas Wasser bestreichen.

Drehen Sie den Teigling um und formen Sie grob eine ovale Form. Drücken Sie alles vorsichtig flach, sodass der Banbury Cake etwa zwei Zentimeter dick ist. Achten Sie darauf, dass der Teig nicht reißt.

Alle sechs Stücke auf diese Art formen und anschließend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben.

Dann das Ei in einem Gefäß aufschlagen und verquirlen. Bestreichen Sie nun die Teiglinge mit dem Ei und bestreuen sie diese mit Zucker – die Zuckermenge richtet sich ganz nach Ihrem Geschmack.

Schneiden Sie anschließend mit einem scharfen Messer jeden Cake dreimal ein.

Nach etwa 25 Minuten Backzeit können Sie die goldbraunen Küchlein noch warm zum Tee oder Kaffee genießen. Sie schmecken aber auch abgekühlt hervorragend.

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