mit Hafer und Golden Syrup
In den meisten englischsprachigen Ländern denken die Menschen bei dem Begriff Flapjack an klassische Pfannkuchen. Deshalb ist die Verwunderung oft groß, dass britische Flapjacks ganz anders daherkommen. Denn in Großbritannien sind damit süße Riegel aus Hafer gemeint. Sie sind einfach zuzubereiten und lassen sich zum Nachmittagstee genauso genießen, wie als Snack zwischendurch.
Flapjacks: seit dem Mittelalter in aller Munde
Der Begriff Flapjacks taucht schon bei Shakespeare auf und stammt somit gesichert aus der Zeit vor 1600. „To flap“ bezeichnet entweder den Vorgang, etwas in einer Pfanne mit Schwung zu wenden oder einfach einen flachen Kuchen. Jack lässt sich in diesem Zusammenhang als gewöhnlicher Kerl, im Sinne eines nicht näher bestimmten Gegenstandes, übersetzen.
Wie die heutigen Küchlein genau zu ihrem Namen kamen, ist unklar. Wir wissen deshalb nicht, ob Shakespeare Haferriegel im Sinn hatte, als er den Fischer im Stück „Perikles, Fürst von Tyrus“ aus dem Jahr 1607 folgendes sagen ließ:
“Come, thou shalt go home, and we’ll have flesh for holidays, fish for fasting-days, and moreo’er puddings and flap-jacks, and thou shalt be welcome.”
„Komm, du sollst nach Hause gehen, und wir werden Fleisch für die Feiertage haben, Fisch für die Fastentage und außerdem Pudding und Flapjacks. Und du sollst willkommen sein.“
Eins steht jedoch fest: Heute sind die Riegel in Großbritannien äußerst beliebt, und man kann sie in vielen Variationen auf Märkten oder in Bäckereien kaufen. Sie bestehen aus nur wenigen Zutaten und sind schnell selbst gemacht.
Das Grundrezept für British Flapjacks
Dieses Basisrezept lässt sich gut variieren. Denn die Riegel lassen sich ganz nach Geschmack mit Nüssen, getrockneten Früchten, Ingwer oder ähnlichem verfeinern. Wer möchte, kann sie nach dem Abkühlen auch mit Schokolade überziehen.
Zutaten
- 125 g Butter
- 100 g Rohrohrzucker (besonders geeignet ist Demerara-Zucker, der traditionell für Flapjacks verwendet wird).
- 100 g Golden Syrup (Rezept siehe unten)
- 1 Prise Salz
- 280 g feine Haferflocken
Zubereitung
- Heizen Sie den Backofen auf 180 Grad vor.
- In einem Topf die Butter, den Zucker, das Salz und den goldenen Sirup erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist und sich der Zucker größtenteils, aber noch nicht vollständig aufgelöst hat.
- Die Haferflocken in eine große Rührschüssel geben und die warme Zuckermischung darüber gießen. Gut umrühren, bis alle Haferflocken bedeckt sind.
- Dann die Haferflockenmischung auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben.
- Die Masse mithilfe eines Spatels oder der Rückseite eines Löffels in der gewünschten Dicke zu einem Rechteck oder Quadrat formen.
- Etwa 20 bis 30 Minuten backen. Der Flapjack sollte leicht gebräunt und in der Mitte noch elastisch, aber nicht mehr zu weich sein. Wer es knuspriger mag, kann die Backzeit etwas verlängern. 10 Minuten abkühlen lassen, dann die Masse in Rechtecke (oder die gewünschte Form) schneiden und vor dem Servieren auf einem Gitterrost vollständig abkühlen und aushärten lassen.
Rezept für Golden Syrup
Zutaten
- 300 ml Wasser
- 800 g Rohrzucker
- 2 Esslöffel Zitronensaft
Zubereitung
- Zucker und Wasser in einen Kochtopf geben und umrühren. Zum Kochen bringen und dabei regelmäßig und vorsichtig rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Er darf nicht anbrennen.
- Nach dem Aufkochen den Zitronensaft hineinrühren. Dann sofort die Hitze reduzieren, sodass der Sirup nur noch leicht köchelt. Ab jetzt möglichst nicht mehr umrühren.
- Auf niedriger Stufe etwa 40 bis 60 Minuten köcheln lassen, bis der Sirup satt bernsteinfarben ist.
- Wenn der Golden Syrup eine honigartige Konsistenz erreicht hat, schalten Sie den Herd aus und lassen ihn noch einige Minuten stehen. Gießen Sie ihn dann in ein Glasgefäß und lassen Sie ihn vollständig abkühlen, bevor Sie das Gefäß fest verschließen.
- Bei Zimmertemperatur gelagert, ist der Golden Syrup mehrere Monate haltbar.
Leckere Haferriegel zum Tee oder Kaffee
Die fertigen Flapjacks bleiben in einer gut verschlossenen Dose etwa eine Woche frisch. Britinnen und Briten reichen sie gerne zum Tee. Sie passen aber auch zum Kaffee und sind wunderbar als süßer Snack für die Lunchbox geeignet.
Leserbriefe (0)
Keine Leserbriefe gefunden!