Telefon

Unseren Service erreichen Sie
täglich von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter
02225 8808 100

Unser Kundenservice

Die feine englische Art

Die feine englische Art

Unser Katalog

Gern schicken wir Ihnen sofort den aktuellsten Katalog per Post ins Haus. Füllen Sie hierzu einfach unser Bestellformular aus.

Jetzt Katalog bestellen

Unsere Kataloge sind immer ein Lesevergnügen. Es macht einfach Spaß, darin zu blättern und immer wieder Neues, Interessantes und Ungewöhnliches (eben typisch Britisches) zu entdecken!

Im Katalog blättern

BLOG
Die feine englische Art

Abschied und Neubeginn im Museum der irischen Totenwache

Miniatur-Sarg wird in zwei Händen gehalten

Dieser Miniatur-Sarg ist ein Ausstellungsobjekt im Irish Wake Museum in Waterford.

Der Umgang mit dem Tod fällt uns schwer, viele verdrängen den Gedanken daran, so lange es geht. Das war in früheren Zeiten ganz anders, und ein besonders bemerkenswertes Beispiel ist die Tradition der irischen Totenwache. Diesem Brauch widmet sich nun ein eigenes Museum im Südwesten der Republik: das „Irish Wake Museum“ in Waterford. Es hat seinen Sitz im (mutmaßlich) ältesten Haus der (mutmaßlich) ältesten Stadt des Landes. Das passt, denn die Rituale rund um Trauer, Trost und Neuanfang gehen viele Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende zurück.

„Wake“ heißt Wache. Zwischen dem Tod und dem Begräbnis wurde der oder die Verstorbene nicht allein gelassen, es saß immer jemand dabei (und zwar möglichst ohne einzuschlafen und meist auch zu mehreren). Anders als heute üblich wurden Tote zu Hause aufgebahrt. Da mehrere Tage bis zur Beerdigung vergehen konnten, wechselten sich die Wachhabenden ab, darunter die Nächsten und Liebsten wie Kinder, Ehepartner und Eltern, aber auch Freundinnen und Freunde, Nachbarn und Leute aus dem Arbeitsumfeld. Der Raum war verdunkelt, Kerzen brannten, es wurde gebetet, aber auch erzählt, gesungen – und sogar gelacht. Eine irische Totenwache war eben beides, würdevoller Abschied und eine Feier des Lebens.

Ein anderer Umgang mit dem Tod

Natürlich bot „the Wake“ vor allem eine Gelegenheit zu trauern, sich gemeinsam an den Menschen, der gegangen war, zu erinnern. Jedoch wird die Stimmung nicht immer düster und verzweifelt oder gar gruselig gewesen sein. Anders als heute gehörte der Tod zum Alltag und kam oft sehr viel früher. Die Kindersterblichkeit war hoch, und Frauen starben häufig lange vor ihrer Zeit durch Komplikationen bei oder nach der Geburt. Angesichts dieser fast schon alltäglichen Trauerfälle mussten die Menschen einen Weg finden, den Mut nicht zu verlieren und weiterzuleben. Rituale wie die Totenwache und auch das eine oder andere Glas Whiskey halfen dabei – nach manchen Beschreibungen ging es bei den „wakes“ nicht immer abstinent zu.

Miniatursarg zur Erinnerung

Das Museum ist in einem ehemaligen Almosenhaus untergebracht. Es veranschaulicht Bräuche aus vielen Jahrhunderten, ehe die Totenwache im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus der Mode kam. Zu den Exponaten gehört zum Beispiel ein Mini-Sarg, in dem man eine kleine Menge Asche eines lieben Menschen mit sich trug. Aber auch Erinnerungsplaketten, Kreuze und vieles mehr sind zu sehen. 
Übrigens hat die irische Totenwache auch ein literarisches Denkmal: im Roman „Finnegans Wake“ von James Joyce. An dem hoch komplexen Werk arbeitete der Autor 17 Jahre lang.

Schreiben Sie uns einen Leserbrief

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Redaktion sich die Entscheidung vorbehält, ob und wann Ihr Leserbrief an dieser Stelle veröffentlicht wird.

Ihre E-Mail Adresse, den Vornamen und Ihren Namen benötigen wir zur Direktkommunikation zu Ihrer Veröffentlichung, etwa um Missbrauch und Fälle von Rechtsverletzungen unterbinden zu können. Ihre Daten werden ausschließlich in Zusammenhang mit dieser Kommentarfunktion genutzt und zu diesem Zweck in elektronischer Form gespeichert. Eine Weitergabe Ihrer Daten oder Teile davon erfolgt ausdrücklich nicht. Die entsprechende Datennutzung akzeptieren Sie mit dem Ausfüllen und Absenden dieses Formulars. Weitere Informationen zum Schutz Ihrer persönlichen Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte füllen Sie das Formular aus (alle Felder müssen ausgefüllt sein).

Leserbriefe (0)

Keine Leserbriefe gefunden!

Neuen Leserbrief schreiben

Mehr aus der Rubrik "Reisetipps"

Cambridge – wo Tradition auf Moderne trifft

Reisetipps | von Heike Fries

Wer denkt bei Cambridge nicht sofort an die legendäre Universität? Dabei ist die Stadt im Osten Englands noch so viel mehr. Denn sie vereint…

Weiterlesen
Das „National Museum of Flight“ in Schottland aus der Luft

Reisetipps | von Stephan Mark Stirnimann

Auf Tuchfühlung mit der Concorde

Etwas mehr als 30 Kilometer entfernt von Schottlands Hauptstadt Edinburgh liegt das sehenswerte „National Museum of…

Weiterlesen
Weihnachtsmärkte in London 2024

Reisetipps | von Julia Stüber

Die ersten Weihnachtsmärkte nach deutschem Vorbild gibt es in Großbritannien erst seit 30 Jahren. Doch schon in dieser kurzen Zeit sind sie zu einem…

Weiterlesen
Eine Kuh steht am Strand von Vatersay Beach

Reisetipps | von Judith Heede

Die Äußeren Hebriden gehören zu den entlegensten und eindrucksvollsten Landschaften Schottlands und ganz Großbritanniens. Nach unserer Reise mit Bus…

Weiterlesen