aber Vorsicht vor den Krötenschemeln!
Jetzt ist Pilzsaison, und trotz des trockenen Sommers keine schlechte! Allen Befürchtungen zum Trotz ist die Ernte in Wald und Flur eher üppig, jedenfalls sieht es für uns Laien so aus. Auch auf den britischen Inseln finden die „forager“, die Sammler, genug Pilze für ein leckeres Essen.
In der englischen Umgangssprache heißen essbare Pilze generell „mushrooms“, giftige oder ungenießbare dagegen „toadstools“, Krötenschemel. Zwar sieht man sehr selten Kröten auf Pilzen hocken, genau genommen nie, aber offenbar steckt ein Aberglaube dahinter. Im Mittelalter fand man Kröten eklig und sogar gefährlich, und wenn eine irgendwo draufgesessen hatte, dann war das nicht mehr essbar. Ungerecht und ohne jeden Beweis, aber damit nahm man es nicht so genau.
Der typische „toadstool“ ist ein Fliegenpilz
Das Wort „toadstool“ beschwört bei den meisten Leuten das Bild eines Fliegenpilzes herauf – jenes wunderschöne, aber leider sehr unbekömmliche Gewächs in Rot oder Orange mit weißen Punkten. In unserer Kultur bringen Fliegenpilze, sofern man sie nicht isst, Glück; diese Assoziation ist auf den Britischen Inseln aber völlig unbekannt. Es käme auch niemand auf die Idee, einen Glückspilz als „lucky toadstool“ zu bezeichnen. Aber in der Folklore spielen sie eine Rolle, denn Elfen – „fairies“ – halten sich gern unter oder auf Fliegenpilzen auf. Auf manchen Darstellungen wohnen sie sogar im Pilzhäuschen, in das eine kleine Tür hineinführt.
Elfenringe auf dem Rasen
Es gibt noch eine Verbindung zu Elfen, nämlich den „fairy ring“. So nennt der britische Gartenfreund oder die Gartenfreundin eine Ansammlung von Pilzen, die meist kreisförmig beieinanderstehen. Bei Fans des echt englischen Rasens sind sie nicht immer gern gesehen. Aber man lässt sie besser stehen, denn „fairies“ können sehr ungehalten werden, wenn man ihre Kreise stört.
Nochmal zu den essbaren Pilzen: Mit dem Begriff „mushrooms“ kommt man in Großbritannien durch, auch wenn es natürlich noch spezielle Namen gibt wie „chanterelle“ (für Pfifferling, der drüben übrigens nicht unter Naturschutz steht) oder „cep“ (für Steinpilz). Champignons heißen immer „mushrooms“, alles andere oft einfach „wild mushrooms“.
Herbstsalat mit Pilzen
Hier noch ein Rezept für einen leckeren herbstlichen Salat mit Pilzen, aber nur mit „mushrooms“ beliebiger Sorte, bitte, und nicht mit „toadstools“.
Für vier Personen als Vorspeise:
- Beliebige Blattsalate (Eichblatt, Feldsalat, Wildkräutermischung – ganz nach Wunsch) waschen und trockenschleudern. Auf vier Teller verteilen.
- 500 Gramm Champignons oder Mischpilze putzen, nur waschen, wenn sie sehr schmutzig sind. In Scheiben oder Stücke schneiden.
- Eine große Zwiebel würfeln.
- Etwas Butter in einer Pfanne schmelzen. 150 Gramm Speckwürfel hineingeben und anbraten, dann die Zwiebel und die Pilze zufügen.
- Bei relativ hoher Temperatur braten, dabei mit dem Holzlöffel umrühren, damit nichts anbrennt.
- Sobald die Flüssigkeit, die aus den Pilzen austritt, verdampft ist, 200 Gramm flüssige Schlagsahne zugießen. Herd ausschalten.
- Pfanne von der Kochstelle ziehen. Einen bis zwei Esslöffel Balsamico-Essig unterrühren, mit Pfeffer abschmecken. Salzen ist wegen des Specks eher nicht nötig.
- Die Pilzsauce – die zugleich als Dressing dient – auf die vier Salatteller verteilen und sofort servieren. Wer will, fügt noch eine in Scheiben geschnittene Avocado hinzu.
Guten Appetit!
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