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Kleine Kneipenkunde für Großbritannien-Fans: Ab ins Pub!

Kleine Kneipenkunde für Großbritannien-Fans: Ab ins Pub!

Pub-Theken in Großbritannien haben eine ganze Batterie Zapfhähne, um mehrere Sorten „Real Ale“ vom Fass und „Lager“, helleres Bier, anbieten zu können.

Ein kühles Bier nach Feierabend, gemütliche Atmosphäre und die Chance, mit Unbekannten ins Gespräch zu kommen: All das zieht Einheimische und Reisende in britische Pubs. Aber was macht diese Kneipen so einzigartig?
Hier unsere Checkliste: Zu einem richtig guten Pub gehören

  • eine lange Geschichte, verwinkelte Räume, niedrige Decken, Kamin.
  • Der Hausgeist. Er verbirgt sich gern im Flur auf dem Weg zum Klo.
  • Ein bildhafter Name wie „The King´s Head“, „The Red Lion“, „The White Hart“ (weißer Hirsch), „The Sheaf and Sickle“ (Korngarbe mit Sichel), „The Crown“ und, und, und … Taucht das Wort „Arms“ auf, so ist ein Wappen gemeint.
  • Das passende fantasievoll gestaltete Schild, bunt und manchmal handgemalt. Es ist ein Relikt aus Zeiten, als wenige Menschen lesen konnten. Ein Pub, das nur eine Bierreklame auf dem Schild hat, taugt nichts.
  • Mehrere Sorten „Real Ale“ vom Fass – nach alter Tradition gebraut und ohne große Schaumkrone, aber häufig sehr gut. Helleres Bier heißt „Lager“. Am besten nach einer einheimischen Sorte fragen; die Theke sollte eine ganze Batterie Zapfhähne haben. Softdrinks und Wein gibt es meist auch, Cocktails eher nicht.
  • Bestellvorgang an der Theke. Das gilt für Getränke und fürs Essen, wobei Letzteres dann an den Tisch gebracht wird. Die Drinks muss man selber tragen. Wer am Tisch auf den Kellner wartet, kann da auf dem Trockenen sitzen bis „closing time“.
  • Holzbänke vor der Tür für den Fall, dass es warm und sonnig ist. Sie sehen immer gleich aus, egal wo.
  • Darts
  • Crisps, also Kartoffelchips, in üppiger Sortenauswahl. Sie waren früher neben Erdnüssen das Einzige, was im Pub an Essbarem zu kriegen war. Das hat sich geändert, heute servieren viele Kneipen …
  • … Pub Grub – einfaches, aber oft sehr gutes und traditionell britisches Essen wie Pasteten („pies“), Würstchen mit Kartoffelbrei, Aufläufe, Fish ´n´ Chips, in jedem Fall aber Chips solo und auch Salate. Steht das Essen im Mittelpunkt, sind wir in einem „Gastropub“, das von echten Kneipenfachleuten, den Pub Crawlers, aber belächelt wird.
  • Rundenschmeißen: „To buy a round“ für die ganze Gruppe ist üblich, man wechselt sich ab. Zu gehen, wenn man gerade dran ist, is very bad manners indeed.
  • Der Ruf „last orders, please“, oft vom Läuten einer Glocke begleitet. Die Öffnungszeiten sind zwar längst nicht mehr so restriktiv wie früher, trotzdem schließen viele Pubs noch um 23 Uhr. 

Cheers – auf einen gelungenen Abend!

PS. Irische Pubs sind mindestens genauso toll. Ist ja klar. 
PPS. Bier aus dem Supermarkt hat – auch lange vor Covid – ein Kneipensterben losgetreten. Aber die Pubszene ist nicht so leicht totzukriegen. 
PPPS. Laut Duden heißt es im Deutschen das oder der Pub. Wir entscheiden uns für das, denn das Wort kommt von „public house“, öffentliches Haus.

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Leserbriefe (2)

  • Hartmut Werner
    am 14.06.2022
    Wir haben mit die schönsten und witzigsten Stunden in verschiedenen Pubs verbracht.
  • Rainer B.
    am 17.06.2022
    Sehr schöner und zutreffender Artikel. Und mit "Pub Grub" habe ich gute Erfahrungen!

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