Stehen Sie unter Stress? Wenn ja, was können Sie tun? Darum geht es beim „Stress Awareness Month“, der schon seit 1992 im Vereinigten Königreich jedes Jahr im April ausgerufen wird. Leider ist der Stresspegel trotz dieser Bemühungen in den letzten 30 Jahren eher gestiegen als gefallen, und Corona tut ein Übriges: 65 Prozent der Menschen in Großbritannien geben an, sich deswegen mehr unter Druck zu fühlen als sonst und vor allem unter Einsamkeit, Ungewissheit und Kontrollverlust zu leiden. Motto des Monats 2021 ist daher, etwas umständlich: „Verbundenheit, Gewissheit und Kontrolle zurückgewinnen“ („regaining connectivity, certainty and control“). Das ist ein guter Ansatz, allerdings kann es manchmal auch entlastend sein zu akzeptieren, dass wir nur begrenzt Kontrolle haben. Das ist einfach so.
Fühlen wir uns überwältigt vom Alltag, der Arbeit und den niemals endenden schlechten Nachrichten, empfiehlt die britische „Stress Management Society“ folgende Gegenmaßnahmen:
- Wir sollen versuchen, uns eine positive Grundeinstellung zuzulegen.
- Wir sollen uns nicht zu Sklaven von Smartphone und Co. machen.
- Wir sollen gut essen,
- für Bewegung sorgen,
- genug schlafen,
- unsere Zeit selbst einteilen,
- öfter mal Nein sagen …
Das sind zwar alles Selbstverständlichkeiten, die aber in der Hektik des Alltags öfter in Vergessenheit geraten.
Wie es zu Stress kommt und dass er sehr gesundheitsschädlich sein kann, ist gut erforscht. Das Wort stammt eigentlich aus der Mechanik, die Bedeutung im medizinischen und psychologischen Sinn verdanken wir dem Mediziner Hans Selye. Vom Wortstamm kommt es aus dem Lateinischen; „stringere“ bedeutet eng zusammenziehen, unter Spannung setzen – so wie unsere Muskeln, wenn wir in Stress geraten. Auch das Wort streng, Englisch strict, stammt von diesem Begriff ab. Und genau das, also streng, sollten wir nicht mit uns sein – sondern nachsichtig und liebevoll gerade in schwierigen Zeiten.
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