Auch in der Arbeitswelt begegnen uns die berüchtigten falschen Freunde – hoffentlich nicht in Fleisch und Blut, aber ganz sicher in sprachlicher Hinsicht, wenn wir mit englischsprachigen Leuten zu tun haben. Denn manche Begriffe klingen oder sind ganz ähnlich wie deutsche, bedeuten aber etwas völlig anderes. Und das kann zu Missverständnissen führen oder auch richtig peinlich werden. Also:
- Ein „undertaker“ ist kein Unternehmer im allgemeinen Sinn, sondern ein Bestatter!
- Das Personal heißt „staff“ oder „personnel“. Wenn wir im Englischen von „personal“ sprechen, wird´s persönlich – und das ist ja im Berufsleben nicht immer gern gesehen.
- Die „promotion“ ist ein Grund zum Freuen, nämlich eine Beförderung. Eine Promotion, an deren Ende ein Doktortitel steht, heißt: doctorate, PhD oder doctor´s degree.
- Sind uns die Kolleginnen und Kollegen sympathisch, so sind sie „nice“, „pleasant“, „great“, „likable“, was auch immer. „Sympathetic“ sind sie hoffentlich auch, aber das bedeutet: mitfühlend, einfühlsam.
- Wenn wir uns eine Notiz machen, heißt das „a note“: I am making a note of this. „To take notice“ dagegen bedeutet, etwas überhaupt zu bemerken.
- Müssen Formulare ausgefüllt werden, so heißen sie „forms“. Nicht „formula“ – das ist eine Formel und, in einer erweiterten Bedeutung, Babynahrung aus Milchpulver! Phishing-Mails erkannte man früher oft daran, dass sie uns aufforderten: Fullen Sie aus die Form. Sollte sowas bei Ihnen ankommen: Finger weg!
- Wenn wir noch Papierunterlagen mit uns tragen, sind sie vielleicht in einer Mappe. Das ist ein „folder“. Eine „map“ dagegen ist eine Landkarte.
- Dass der Flur nicht der „floor“ (Fußboden) ist, wissen Sie sicher schon. Man begegnet sich auf dem „corridor“.
- Der Flurfunk ist im Englischen „the office grapevine“ – was allerdings ein mit Wein bewachsenes Spalier im Büro zu suchen hat, sei dahingestellt. Jedenfalls hört man da einiges, ohne dass es offiziell ist.
- Müssen wir mal etwas aus dem Lager holen, dann gehen wir in den „storeroom“ oder ins „warehouse“. Das „lager“, nämlich Bier, trinken wir dann nach Feierabend.
- „Fabric“ heißt der Stoff, aus dem Kleider und Vorhänge geschneidert werden, eine Fabrik ist „a factory“ oder auch – kurioserweise – „a plant“.
- In manchen Jobs, wenn auch nicht im Homeoffice, tragen Frauen ein Businesskostüm. Im Englischen heißen sowohl Kostüm als auch Anzug: „a suit“. Ein „costume“ zieht man entweder zum Schwimmen an, „a swimming costume“, auf der Bühne oder auf dem Maskenball.
- Und zum Schluss: Sagen Sie nicht „I am working in the homeoffice“, sagen Sie: „I am working from home“. Es sei denn, Sie arbeiten im Innenministerium, dem Home Office.
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