Heute kommt bei uns das Christkind oder der Weihnachtsmann, je nachdem. In Großbritannien ist erst morgen früh Bescherung und darüber hinaus das Christkind gänzlich unbekannt. Dafür hat der Weihnachtsmann zwei Namen: Father Christmas oder Santa Claus. Letzterer ist eindeutig identisch mit dem Nikolaus und wird in den USA ja auch St. Nick genannt. Father Christmas dagegen hat seinen Ursprung in der englischen Folklore. Erst in jüngerer Zeit sind sie zu ein und derselben Figur verschmolzen, wobei Santa inzwischen häufiger unterwegs als „Vater Weihnacht“.
Wer von beiden auch erscheinen mag in der Nacht zum Ersten Weihnachtsfeiertag, klar ist: Er braucht eine Stärkung. Schließlich muss er sich durch den Schornstein quälen oder, wenn kein Kamin vorhanden ist, zusehen, wie er ins Haus gelangt, um die Geschenke abzugeben. Um ihn willkommen zu heißen, stellen Kinder im Vereinigten Königreich heute Abend mit klopfendem Herzen ein Mince Pie bereit – das typisch britische Weihnachtsgebäck mit fruchtiger Füllung – und zum Herunterspülen ein Gläschen Sherry oder Brandy. Manche legen auch eine Karotte fürs Rentier, das offenbar mit in die Wohnungen trabt, dazu.
Ein schöner Brauch, der die Kleinen auch Fürsorge lehrt! Allerdings machen sie sich (hoffentlich) keine Gedanken darüber, was passiert, wenn der Weihnachtsmann tatsächlich alle Gläschen Sherry oder Brandy im ganzen Land trinkt … wohl dem, der am Anfang der Route seine Geschenke bekommt, denn am Schluss läge der gute Mann samt Schlitten im Graben.
Tatsächlich, so wurde uns berichtet, nehmen Mummy oder Daddy am Ende aller Vorbereitungen ganz gern einen Sherry als Schlummertrunk, ehe sie erschöpft ins Bett sinken. Die Nacht kann nämlich ziemlich kurz geraten, kleine Kinder pflegen am Weihnachtstag lange vor dem Morgengrauen aufzuwachen. Aber es wird bestimmt ein wunderbares Fest. Merry Christmas, everybody!
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