„Alles bio“ ist bei uns ein gängiger Begriff, im Englischen kennt man das Wort in dieser Bedeutung aber gar nicht. Bio-Lebensmittel, -Landwirtschaft und so weiter heißen dort immer „organic“. Das gilt auch für den Motto-Monat, der heute beginnt: „Organic September“. Er soll dazu inspirieren, sich die Herkunft der Waren genau anzuschauen und vor allem bei Lebensmitteln auf nachhaltige und gesunde sowie tierfreundliche Produktionsmethoden zu achten. Die Aktion wird von der „Soil Association“ ausgerufen, die sich schon seit 1946 gegen Intensivlandwirtschaft wendet und ein Bio-Gütesiegel vergibt. Ihr Gründungsprinzip ist, dass die Gesundheit des Bodens („soil“), der Pflanzen, der Tiere und der Menschen eine Einheit bilden bzw. aufeinander aufbauen. Deshalb nehmen sie die Ernährung auch als Ganzes in den Fokus – sie soll abwechslungsreich sein, denn man kann sich „bio“ und trotzdem ungesund ernähren.
Biologische Produkte boomen auch im Vereinigten Königreich, und mehr als bei uns werben Restaurants damit, „organic“ einzukaufen. Eine Liste mit Bio-Restaurants für alle, die – wenn Reisen auf die Insel wieder möglich sind – mal bewusster essen gehen wollen, findet sich hier: www.soilassociation.org/organic-living/buy-organic/find-an-organic-restaurant
Da auch bei den Briten der Preis häufig ein Grund ist, eher konventionelle Produkte zu kaufen, gibt es zudem Tipps für Bio, aber günstiger.
P. S. Falls Ihnen im Vereinigten Königreich schon mal die Aufschrift „bio“ oder „non bio“ auf einer Waschmittelpackung begegnet ist, lassen Sie sich nicht verwirren. Ersteres bedeutet hier: mit Wasch-Enzymen, Letzteres ohne. Denn vom griechischen Wortstamm her heißt „bio“ einfach „Leben“.
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