Die Künstlerin Madeleine Floyd arbeitet mit verschiedenen Techniken für eine ganze Schar illustrer Kunden, darunter Prince Charles' Landsitz Highgrove, die Organisation National Trust, das Warenhaus Harvey Nichols und das Londoner Gartenmuseum. Auch Porträts, wunderbare Tierbilder und die Illustration selbst verfasster Bücher gehören zu ihrem vielfältigen Repertoire – ebenso wie ein handbemalter Hochzeitskuchen! Madeleine lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn, zwei Katzen und einem Hund in London.
Wann haben Sie gewusst, dass Kunst und Design Ihr Beruf werden? Wie schwierig war es, einen Fuß in die Tür zu bekommen?
Ich glaube, das war mir mit etwa 20 Jahren klar. Ich war auf einer Interrail-Reise durch Europa und hatte ein Skizzenbuch dabei statt einer Kamera, und ich merkte, wieviel Freude es mir machte, meine Eindrücke festzuhalten.
Am Anfang musste ich viel harte Arbeit und Geduld aufbringen, um an erste Aufträge zu kommen. Damals schickte man Postkarten an Zeitschriften- und Zeitungsredakteure und versuchte, sie dazu zu überreden, dass man mit seinem Portfolio vorbeikommen und sich vorstellen durfte. Unglaublich, wie aufwendig das alles war – so ganz ohne Webseiten.
Ihre Arbeit ist sehr vielfältig und umfasst Porträts, Landschaften, Illustrationen und vieles mehr. Was ist Ihr Lieblingsthema, falls Sie eines haben? Ihre Lieblings-Arbeitstechnik?
Ich liebe es, einfach alles zu malen oder zu zeichnen, was mich gerade interessiert. Dabei möchte ich die Schönheit im Leben zeigen, ob in einem Gesicht oder in der Natur. Am bekanntesten bin ich wahrscheinlich für meine Vogelmotive in Wasserfarbe und Tinte.
Sie zeichnen Tiere und Pflanzen in einem unverwechselbaren Stil – sehr liebenswert, aber nicht zu niedlich. Sind Sie viel draußen unterwegs, wo holen Sie sich Ihre Inspiration?
Ja, ich nehme ein Skizzenbuch mit, wann immer ich unterwegs bin, und habe auch ein Notizbuch für spontane Einfälle dabei. Um mich zu inspirieren, gehe ich in die Landschaft … ich liebe die Küste und die Berge und suche immer nach ein wenig Ruhe und Stille, um unseren City-Alltag in London ein wenig auszugleichen.
Was gehört zu einem typischen Arbeitstag?
Ich stehe ungefähr um 7 Uhr auf und mache eine kurze, zehnminütige „Headspace“-Meditation, um in den Tag zu starten. Dann Frühstück mit meinem Sohn und meinem Mann und anschließend eine Runde oder ein Lauf mit unserem wunderschönen roten Labrador über Wimbledon Common (einen Landschaftspark, Anm. d. Red.). Wenn mein Sohn in der Schule ist, arbeite ich ab etwa 9 Uhr in meinem Studio im Dachgeschoss und mache mittags eine Pause. Ich liebe es, etwas Farbenfrohes und Leckeres zu kochen, das wir dann abends zusammen essen.
Was erhoffen Sie sich für die Zukunft?
Ich würde gern auf Produkte wie Tapeten und Stoffe erweitern. Und ich freue mich sehr darauf, wieder in einer Galerie auszustellen. Das Großartige an einem künstlerischen Beruf ist, dass man niemals zu alt dafür wird. Ich sehe mich mein Leben lang zeichnen und malen.
Auf welche Leistung sind Sie besonders stolz?
Ich glaube, auf die sehr erfolgreiche Arbeit für den Prince of Wales in Highgrove. Oder, ganz aktuell, auf die Arbeit an der Zeichnung einer Nachtigall mit Regenbogenflügeln. Sie wurde von der Nationalen Gesundheitsorganisation NHS übernommen, um die Stimmung während der Pandemie zu heben und Geld für die Unterstützung unserer Krankenschwestern und Pfleger zu sammeln.
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