Die Grafschaft Sussex, im Südosten Englands gelegen, ist eine der sonnigsten des Landes. Wollen wir hoffen, dass sich das Wetter auch am heutigen Sussex Day daran hält und den Einheimischen einen wunderschönen Tag beschert – denn viel mehr wird es nicht zu feiern geben. An Großveranstaltungen ist nicht zu denken, aber immerhin sind Spaziergänge und Treffen in kleinen Gruppen im Freien erlaubt.
Sussex heißt übersetzt „Süd-Sachsen“; der Name stammt aus der Zeit der Völkerwanderung und bezeichnete dereinst ein Königreich, das bis ins 9. Jahrhundert existierte. Die Gegend ist landschaftlich wunderschön mit ihren blendend weißen Kreidefelsen – weltberühmt sind die „Seven Sisters“ – und den sanften Hügeln; bekannteste Stadt ist das coole Seebad Brighton. Der Sussex Day ist zugleich Ehrentag des Lokalheiligen St. Richard, Bischof von Chichester, der im 13. Jahrhundert lebte.
Hier ein paar Besonderheiten dieses liebenswerten Countys:
- Es hat eine bildschöne Flagge – tiefblau mit sechs stilisierten gelben Vögelchen.
- „Sussex Charter“ heißt eine Art Satzung, die zum Feiertag vielerorts verlesen wird und mit den Worten „Sussex wunt be druv“ endet. Das ist örtlicher Dialekt, müsste eigentlich „won´t be driven“ heißen und bedeutet: Wir haben unseren eigenen Kopf und lassen nicht alles mit uns machen!
- In Brighton steht Englands einziger indischer Palast, der „Royal Pavillon“. Von innen ist er „chinesisch“. Der spätere König George IV. ließ diesen Prunkbau, heute die größte Touristenattraktion der Region, im frühen 19. Jahrhundert erbauen. Momentan leider geschlossen.
- Ungewöhnlich viele Autoren stammen aus Sussex oder lebten dort längere Zeit, darunter H. G. Wells („Die Zeitmaschine“), Arthur Conan Doyle („Sherlock Holmes“), Virginia Woolf („Orlando“), A. A. Milne („Winnie the Pooh“) und Percy Shelley („Der entfesselte Prometheus“).
- Ein „Sussex Pond“ ist kein Teich, sondern ein im Wasserbad gegarter typisch englischer Pudding. Er enthält eine ganze Zitrone.
- Eine riesige, ins Kalkgestein geschnitzte Figur ist der „Long Man of Wilmington“ – er bringt es auf eine Länge von über 70 Meter. Ursprünglich dachte man, er stamme aus prähistorischer Zeit. Neuere Forschungen ergaben, dass er wahrscheinlich im 16. Jahrhundert angelegt wurde.
Reisetipps für East Sussex und West Sussex haben wir bereits in anderen Blogbeiträgen für Sie zusammengestellt.
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