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„Der große Postraub“ im Londoner Postmuseum

„Der große Postraub“ im Londoner Postmuseum

Es war der Schock seines Lebens: Im Morgengrauen des 8. August 1963 musste Lokführer Jack Mills in Buckinghamshire auf freier Strecke stoppen. Ein Signal zeigte rot. Plötzlich umringten ihn maskierte Gestalten, einer schlug ihn mit einer Eisenstange bewusstlos. Dies war der Auftakt zum „großen Postraub“, der als eine der dreistesten Straftaten überhaupt in die Geschichte eingegangen und mehrfach verfilmt worden ist. Das Postmuseum in London widmet ihm eine Ausstellung, die am 11. Oktober eröffnet wird und bis April 2020 zu sehen ist. Zum heutigen „Weltposttag“ ist uns das einen Hinweis wert!

Irgendwie haben es die Täter von damals geschafft, als geniale Schlitzohren in Erinnerung zu bleiben (siehe der Titel einer deutschen Verfilmung, „Die Gentlemen bitten zur Kasse“). Dabei waren sie allesamt Berufsverbrecher und, siehe oben, nicht zimperlich. Der arme Lokführer konnte nach der Tat seinen Beruf nie mehr ausüben, sein Assistent starb später mit nur 34 Jahren an einem Herzinfarkt. Vielleicht war es die ungeheure Beutesumme von mehr als 2,6 Millionen Pfund (nach heutiger Rechnung über 50 Millionen Euro), die so beeindruckte. Oder die abenteuerliche Flucht einiger der Beteiligten, allen voran Ronald Biggs, der später auch noch Bücher schrieb und mit Bands wie den „Sex Pistols“ und den „Toten Hosen“ zusammenarbeitete. Oder die Tatsache, dass zwar fast alle Räuber geschnappt und teilweise zu drakonischen Strafen verurteilt wurden, die Beute aber zum großen Teil verschwunden blieb. Und das bis heute.

Der Raub lief ab, wie man es aus Wildwestfilmen kennt. Nachdem der Postzug von Glasgow nach London mit einem manipulierten Signal gestoppt war, wurde er auf eine Brücke weitergefahren, unter der Lastwagen bereitstanden. Das Bargeld lag, in 168 Postsäcken verstaut, im ersten Waggon. Die übrigen Wagen wurden einfach abgekoppelt. Dann ging es mit der Beute, die aus lauter kleinen Scheinen bestand, ins nahe gelegene Versteck, eine zuvor gemietete Farm. Die Gang hatte vorher die Telefonleitungen in der Umgebung gekappt, um die Alarmierung der Polizei zu erschweren. Übrigens spielten die Posträuber, während sie sich auf der Farm versteckten, Monopoly – mit echtem Geld!

Da es das perfekte Verbrechen aber höchstens im Kino gibt, kam es auch hier zu Pleiten, Pech und Pannen. Die Gauner hatten einen pensionierten Lokführer aufgetan, der den Zug auf die Brücke fahren sollte – aber der kannte sich mit der modernen Lok nicht aus. Also musste Jack Mills aufgeweckt und zur Kooperation gezwungen werden, was sicher zum Trauma beitrug. Nicht jeder hielt dicht. Die Farm sollte abgefackelt werden, um Spuren zu verwischen, aber der damit Beauftragte erwies sich als unzuverlässig. So wurden viele Spuren gefunden.

Nicht unerwähnt bleiben sollte ein folgenschwerer Justizirrtum: Ein Mann namens Bill Boal wurde zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt, obwohl er unschuldig war und bloß einen der Räuber kannte. Er starb im Gefängnis. Also: viele Verlierer, kaum Gewinner – aber reichlich Legendenbildung.

Mehr zur Ausstellung: www.postalmuseum.org

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