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Die feine englische Art

Der „Bobby“ wird 190

Der „Bobby“ wird 190

Ein Polizist, "Bobby", in London vor Big Ben

Für Polizisten kursieren viele Namen, die meisten eher unfreundlich und von Leuten geprägt, die mit ihnen in Konflikt kommen. Eine Ausnahme ist der „Bobby“. Dazu fällt nicht nur den Briten, sondern auch uns ein Polizist des Typs „dein Freund und Helfer“ ein. Er trägt Uniform mit typischem Glockenhelm, ist bis auf einen Schlagstock unbewaffnet, geht Streife und lässt sich auch bei kleinen Kümmernissen ansprechen.

Seit 190 Jahren gibt es „Bobbies“ (die man im Deutschen eigentlich „Bobbys“ schreiben müsste): Im September 1829 wurde in London die Metropolitan Police Force gegründet. Initiator war der damalige Innenminister und spätere Premier Robert Peel. „Bobby“ ist eine Koseform von Robert – daher der Name. Manche Leute orientierten sich eher am Nachnamen und nannten die Polizisten „Peelers“.

Vor der Gründung der neuen Polizei, die dann Vorbild für ganz Großbritannien und auch andere Länder wurde, waren Ordnungshüter eher Nachtwächter und paramilitärisch organisierte „Konstabler“, die von der Gemeinde bezahlt wurden, oder auch Soldaten. Peel reformierte das gesamte System und baute eine Profi-Polizei auf, die ihren eigenen Nachwuchs ausbildete. Die Metropolitan Police Force, die heute – etwas freundlicher – Metropolitan Police Service heißt, hatte ihren Sitz in einer Londoner Straße namens Great Scotland Yard. Obwohl sie dort nicht mehr residiert, ist „Scotland Yard“ immer noch ihr Zweitname.

Die typischen Bobbyhelme für Streifenpolizisten sind über die Jahre zwar modernisiert worden, wirken aber immer noch ein wenig wie aus dem 19. Jahrhundert. Das macht ihren Charme aus. Weibliche Polizeibeamte tragen meist eine Art Melone, geschmückt mit einem schwarzweiß karierten Band. Auch Schirmkappen gehören zur Polizeiuniform.

P. S. Ein weiterer typisch britischer Ausdruck für Polizist ist „Copper“, der verkürzt zu „Cop“ auch in den USA gebraucht wird. Er ist weniger nett gemeint als „Bobby“. Mit Kupfer hat er nichts zu tun, sondern stammt angeblich von einem veralteten Wort für „festnehmen“, das mit unserem „kapern“ verwandt ist.

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