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Tartan und seine Geschichte

Gar nicht kleinkariert: Tartan und seine Geschichte

Der Tartan, das Schottenkaro, ist heute ein Modeklassiker, den nicht nur Dudelsackspieler tragen.

Gar nicht kleinkariert

Was wäre schottischer als Schottenkaro, vom Dudelsack mal abgesehen? Der Tartan steht für ein ganzes Land, für eine Kultur, aber auch für unbezwingbaren Eigensinn – im 18. Jahrhundert verboten die Engländer den rebellischen Leuten aus den Highlands, Tartan zu tragen. Heute ist das Karo mit den verschiedenfarbigen Streifen ein Modeklassiker, der in so vielen Varianten zu haben ist, dass er wirklich jedem und jeder zu Gesicht steht. Die bekanntesten und vielleicht auch schönsten Tartans sind „Black Watch“, benannt nach einem Regiment, mit seinen tiefen Blau- und Grüntönen, kombiniert mit Schwarz, und „Royal Stewart“, leuchtend rot und übrigens der persönliche Tartan der Queen. Freundlicherweise darf man ihn tragen, ohne sie um Erlaubnis zu fragen.

Ursprünglich bezeichnete Tartan eher die Webart des Wollstoffs als sein Muster, aber das änderte sich über die Jahrhunderte. Aus regional unterschiedlichen Karovarianten entwickelten sich die Farben der Clans – wann genau, darüber streiten die Gelehrten. Das Verbot der Engländer trug wahrscheinlich dazu bei und erreichte somit, wie so oft bei solchen Maßnahmen, das Gegenteil seiner Absicht. Im 19. Jahrhundert wurden die Beziehungen zwischen Schottland und England friedlicher, und der Tartan verlor seinen Status als Symbol der Rebellion. Queen Victoria war ein großer Fan des Landes im Norden, Sir Walter Scott schrieb seine romantischen Werke, beides löste einen wahren Schottland-Boom aus. Als Victoria Schloss Balmoral kaufte, staffierte es ihr (auch) an Innenarchitektur und Design interessierter Gatte Albert üppig mit Karomuster aus.

Traditionell sind Kilt und Schultertuch aus Tartanstoff, und es ist schon ein eindrucksvolles Bild, wenn man viele Mitglieder eines Clans beisammen sieht. Die meisten Clans sind eher großzügig, wenn es darum geht, wer ihr Muster tragen darf und wer nicht, und die Chefs stimmen häufig auch neuen Kreationen zu. So gibt es zum Namen McLeod, um nur ein Beispiel zu nennen, nahezu dreißig Karovarianten.

Um die Anerkennung neuer Muster, aber auch die Archivierung der historischen kümmert sich ganz offiziell das „Scottish Register of Tartans“, das Teil des Nationalarchivs in Edinburgh ist. Ein neuer Tartan muss einzigartig sein und sein Name soll einen Bezug zum Namen desjenigen haben, der das Design einreicht.

Tartan in den schönsten Varianten finden Sie auch in unserem Sortiment.

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