Der 16. November ist „Button Day“, Tag des Knopfes. Ins Leben gerufen wurde dieser Festtag von einem Sammlerverein. Es gibt erstaunlich viele Menschen, die dekorative oder historisch interessante Knöpfe sammeln. In Großbritannien schließen sie sich in der British Button Society zusammen, und ihr Fachmagazin heißt pfiffig „Button Line“, Knopfreihe.
Wenn man sich näher mit Knöpfen beschäftigt, kann man gemäß dem Grundsatz „es gibt nichts Uninteressantes“ eine ganze Menge lernen. Zum Beispiel: Sie sind eine Erfindung des 14. Jahrhunderts, jedenfalls in der Kombination mit einem Knopfloch. Vorher gab es sie schon als reine Zierknöpfe oder als Verschluss mit Schlaufe. Vom Material her haben unsere Vorfahren fast alles genommen, was die nötige Konsistenz hatte: Holz, Horn, Stein, Porzellan, Metall, Perlmutt, Schildpatt, später Bakelit und Plastik. In mageren Zeiten funktionierte man auch Kastanien und Eicheln zu Knöpfen um. Prächtige Knöpfe aus früheren Zeiten zeugten vom Wohlstand des Trägers oder der Trägerin und sind begehrte Sammelobjekte, siehe oben.
Auch heute gibt es Knöpfe in allen Formen, Größen, Materialien und Farben. Wer aus einem Haushalt kommt, in dem Nähen angesagt war, erinnert sich sicher noch an die Knopfkiste mit ihrem bunten Sammelsurium – ein wunderbares Spielzeug, ehrlich! Vielleicht ist der Button Day mal ein Anlass, sie wieder hervorzuholen und die Vielfalt des Inhaltes zu bewundern.
Das Wort Knopf kommt von Knospe, der Form wegen. Das Wort Button kommt auch von Knospe, nämlich von „bouton“ im Französischen oder „bud“ im Englischen. Der Kleiderknopf war zuerst da, es folgte der Knopf, den man drücken kann. Heute ist er ja vielfach von Touchscreens und Co. ersetzt.
Obwohl Knöpfe bei Sammlern sehr beliebt, unzweifelhaft praktisch und oft sehr dekorativ sind, so gibt es doch eine nicht unerhebliche Bevölkerungsgruppe, die sie nicht ausstehen kann. Sicher sind das weniger Leute als Spinnenphobiker, aber doch so viele, dass sie einen eigenen Namen haben: Koumpounophobiker. Woher die Angst – oder vielleicht ist es doch eher Ekel – kommt, ist ungeklärt. Die Betroffenen meiden Kleidungsstücke mit Knöpfen und weichen auf solche mit Klettverschluss, Schleifen oder Reißverschluss aus. Das ist heute einfacher als früher, aber trotzdem noch eine Herausforderung.
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