Dandy mit Suchtproblem und Brexit-Lobbyist: Gegensätzlicher könnten die beiden neuen Rollen, die Benedict Cumberbatch übernommen hat, kaum sein. Aber der Mann kann ja wirklich alles spielen.
In der Serie „Patrick Melrose“, der derzeit auf Sky läuft (leider bisher nicht im Free-TV!), stellt Cumberbatch einen Gentleman aus gutem Hause dar, dessen höchstes – aber unbewusstes – Ziel die Selbstzerstörung ist. Mit Arroganz und geistreichen Sprüchen tarnt vor sich und seiner Umgebung, wie verstört er in Wirklichkeit ist – eine Folge seiner fürchterlichen Kindheit, die sich hinter einer privilegierten Fassade verbarg. Cumberbatch liefert, da sind sich die Kritiker einig, eine hervorragende Leistung ab. Sein einprägsames Gesicht passt perfekt zu dem eleganten Mann, dem der Boden unter den Füßen wegbröckelt.
Grundlage der fünfteiligen Serie sind die autobiografischen Romane von Edward St. Aubyn, die auch auf Deutsch erhältlich sind (unter dem Namen „Melrose“ jetzt als Sammelband im Piper-Verlag). Darin schildert der Autor (auch) mit trockenem Humor, durch welche Hölle er als Kind ging und was die Sucht mit ihm gemacht hat. Das Drehbuch stammt von David Nicholls. Hier geht´s zu einem Original-Trailer: www.filmstarts.de/nachrichten/18516386.html
Der Spielfilm „Brexit – The Uncivil War“ ist eine Koproduktion des britischen Fernsehsenders Channel 4 und dem amerikanischen Sender HBO. Cumberbatch spielt Dominic Cummings, Kampagnendirektor der Organisation „Vote Leave“, die sich bekanntlich durchgesetzt hat. Erste Fotos zeigen ihn mit ungewohnt hoher Stirn – der echte Mr. Cummings hat halt weniger Haare als Cumberbatch. Apropos Frisur: Auch Boris Johnson kommt natürlich vor, dargestellt von Richard Goulding.
Wir hoffen, dass auch der Spielfilm in Deutschland gezeigt wird. Einen Trailer gibt es hier: http://www.filmstarts.de/kritiken/264804/trailer/19570845.html
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