Im New Forest im Süden Englands leben etwa 3000 Ponys – sie haben zwar Eigentümer, laufen aber frei durch die Landschaft. Im Frühling und Frühsommer haben sie Nachwuchs, der verspielt durchs Unterholz stakst (aber nie weit von der Mama entfernt). Für Tierliebhaber also die beste Reisezeit!
Schon seit Jahrtausenden leben Ponys in dieser idyllischen Gegend. Über die Zeit haben sich die ursprünglich kleinen und gedrungenen Tiere mit anderen Rassen vermischt. Ein echtes New-Forest-Pony ist mittelgroß, möglichst einfarbig mit abgesetzter Mähne, freundlich und verständig. Die Tiere sind nicht wirklich wild, da sie gezielt gezüchtet und von Wildhütern betreut werden. Aber sie leben fast wild in Herden. Obwohl sie an Menschen gewöhnt sind, ist es nicht erlaubt, sie zu streicheln oder zu füttern. Bei Muttertieren mit Nachwuchs gilt dieses Verbot doppelt, denn mit ihnen ist nicht zu spaßen. Dass die Fohlen alle mehr oder weniger zur gleichen Zeit geboren werden, hat seinen Grund, denn im Frühsommer werden reinrassige Zuchthengste in den Wald geschickt, um für Nachwuchs zu sorgen. Und da die Tragzeit bei etwa elf Monaten liegt, ist ein Jahr später immer eine neue Generation da.
Der sogenannte Neue Wald ist übrigens keineswegs neu, sondern wurde im 11. Jahrhundert von William the Conquerer zum königlichen Jagdgebiet erklärt. Ein echter Wald ist es auch nicht, eher Heidelandschaft mit Baumbestand. Aber wunderschön, vor allem im Frühling mit seinem lichten Grün und auch im Herbst. Seine Pflege ist nach mittelalterlichen Strukturen organisiert, sogenannte „verderers“ (in dem Wort steckt das normannische, sprich französische Wort „vert“ für „grün“) wachen über Wohl und Wehe und stellen die Wildhüter und Ponybetreuer ein.
Mehr über den New Forest: www.thenewforest.co.uk
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