Am 1. März ist St. David's Day, der nationale Feiertag in Wales. Was trägt der traditionsbewusste Waliser an diesem Tag im Knopfloch? Eine Narzisse. Oder eine Stange Lauch. Aber wieso eigentlich?
Beide, Lauch (leek) und Narzisse (daffodil) gelten als Symbole des Landes ganz im Westen. Man muss kein Botaniker sein, um zu erkennen, dass sie Zwiebelgewächse und somit sehr weitläufig miteinander verwandt sind. Ursprünglich hat der Lauch, schon lange heimisch auf den Britischen Inseln, die älteren Rechte: Einer Legende nach wies ein walisischer König im 7. Jahrhundert seine Mannen an, Lauchstangen am Helm anzubringen, damit er sie während einer Schlacht besser von den Gegnern unterscheiden könne. Klingt, unter uns gesagt, nicht sehr glaubwürdig, denn wie befestigt man eine Lauchstange so, dass sie Schlachtgetümmel übersteht? Wie dem auch sei, spätestens im 16. Jahrhundert galt der Lauch als typisch walisisch, das lässt sich bei Shakespeare nachlesen. Und auch viele traditionelle Gerichte der Küche in Wales enthalten „leek“.
Der St. David's Day ist jedoch auch die Zeit, in der in Wales bereits Narzissen blühen. Und da blühende Narzissen nun mal schöner aussehen als Lauchstangen und auch besser riechen, ist es kein Wunder, dass sie von vielen feierfreudigen Walisern als Knopflochschmuck bevorzugt werden.
Der Schutzpatron selbst, nach dem der Feiertag benannt ist, war im 6. Jahrhundert Bischof jener Stadt in Pembrokeshire, die heute nach ihm St. Davids benannt ist. Anders als andere Nationalheilige – St. Georg etwa hat England nie betreten – ist er tatsächlich ein Einheimischer und auch deshalb besonders populär. Sein Festtag ist zum Kummer der Waliser aber kein offizieller „bank holiday“.
Wir wünschen den Einwohnern von Wales einen Happy St. David's Day: Dydd Gwŷl Dewi hapus!
PS. Diese Gratulationsformel haben wir von der Fremdenverkehrs-Organisation VisitBritain, und die muss es wissen!
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