Telefon

Unseren Service erreichen Sie
täglich von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter
02225 8808 100

Unser Kundenservice

Die feine englische Art

Die feine englische Art

Unser Katalog

Gern schicken wir Ihnen sofort den aktuellsten Katalog per Post ins Haus. Füllen Sie hierzu einfach unser Bestellformular aus.

Jetzt Katalog bestellen

Unsere Kataloge sind immer ein Lesevergnügen. Es macht einfach Spaß, darin zu blättern und immer wieder Neues, Interessantes und Ungewöhnliches (eben typisch Britisches) zu entdecken!

Im Katalog blättern

BLOG
Die feine englische Art

Das Große Feuer von London

Das Große Feuer von London

This painting shows the great fire of London as seen from a boat in vicinity of Tower Wharf. The painting depicts Old London Bridge, various houses, a drawbridge and wooden parapet, the churches of St Dunstan-in-the-West and St Bride's, All Hallow's the Great, Old St Paul's, St Magnus the Martyr, St Lawrence Pountney, St Mary-le-Bow, St Dunstan-in-the East and Tower of London. The painting is in the [style] of the Dutch School and is not dated or signed.

Der Komet war schuld. Im Frühjahr 1665 hatte er hell und strahlend am Himmel gestanden, von den Londonern mit Angst und Misstrauen beäugt. Und tatsächlich, noch im selben Jahr brach in der englischen Hauptstadt die Pest aus, die mehr als 80 000 Menschen das Leben kostete. Kaum war sie abgeklungen, legte vom 2. bis 5. September 1666 ein Feuer, das als „Great Fire of London“ in die Geschichte einging, fast die gesamte Altstadt in Schutt und Asche.

Der Brand entzündete sich in einer Bäckerei in der Pudding Lane und fraß sich – angefacht von Wind – durch die eng bebauten Gassen. Fast alle Häuser waren aus Holz, mit Reet gedeckt (beides offiziell verboten, worum sich aber niemand kümmerte). Zudem verbreiterten sie sich nach oben, nur das Erdgeschoss war schmal, um Grundsteuer zu sparen. So berührten die Dächer einander fast, was den Flammen leichtes Spiel bescherte. Und in vielen Kellern lagerte neben Heu und Stroh für die Pferde auch noch Schießpulver aus dem Bürgerkrieg.

Das große Feuer von London ist gut dokumentiert, nicht zuletzt von dem schreibfreudigen Beamten Samuel Pepys (gesprochen: Pieps!), dessen Tagebücher einen wertvollen Einblick in die Londoner Gesellschaft des 17. Jahrhunderts geben. Über die Zahl der Opfer ist nichts bekannt, sie soll aber gering sein. Um die sogenannten kleinen Leute aus den Slums kümmerte sich zu dieser Zeit keiner. Wichtig war, dass die ehrbaren Bürger und der Adel unberührt blieben vom großen Feuer. Pepys aber beschreibt eindringlich die Panik der Menschen, die – ihre Habseligkeiten unter dem Arm – durch die engen Stadttore oder über die Themse zu entkommen suchten.

König Charles II. höchstselbst half bei den Löscharbeiten. Zum einen war er ein tatkräftiger Mann, zum anderen wusste er, wie gefährlich ein wütender Mob werden kann. Er war erst vor einigen Jahres aus dem Exil zurückgekehrt; sein Vater Charles I. hatte sein Leben im Bürgerkrieg auf dem Schafott beendet. Nach anfänglichem Zögern gingen die Brandbekämpfer dazu über, Häuser wegzusprengen, um Brandschneisen zu schlagen – eine sehr unpopuläre, aber wirksame Maßnahme. Es sollte unbedingt verhindert werden, dass das Feuer den Tower erreichte. Denn dessen Pulvervorräte hätten halb London in die Luft gejagt. Zum Glück legte sich der Wind, und am 5. September war das Feuer aus.

Und dann? Städte wie Lissabon nutzten die Chance, nach dem großen Erdbeben eine komplett neue barocke Stadt zu bauen. Auch in London gab es Pläne, das Gewirr der alten Gassen durch breite Straßen, elegant im Schachbrettmuster angelegt, zu ersetzen. Jedoch fehlte es an Geld und Durchsetzungsfähigkeit. Eindrucksvollster Bau, der nach dem Feuer entstand, war die St. Paul´s Cathedral – ihre gotische Vorgängerin war komplett ausgebrannt. Vom selben Architekten, Sir Christopher Wren, stammt auch das Denkmal für den großen Brand: The Monument. Auf der 61 Meter hohen, vor einigen Jahren restaurierten Säule steht eine goldene Urne, aus der Flammen schlagen; darunter ist eine Aussichtsplattform. Verschwunden ist jedoch die Inschrift, die damals die Katholiken beschuldigte, den Brand gelegt zu haben – sehr ungerecht, aber dem Zeitgeist entsprechend.

Auch dort, wo das Feuer Halt machte, steht ein Denkmal: der goldene Junge von Pye Corner. Dass der Brand in der Pudding Lane begann und an der Pye (Pie) Corner endete, werteten die abergläubischen Londoner als Zeichen: Gott habe die Menschen für Völlerei strafen wollen.

Schreiben Sie uns einen Leserbrief

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Redaktion sich die Entscheidung vorbehält, ob und wann Ihr Leserbrief an dieser Stelle veröffentlicht wird.

Ihre E-Mail Adresse, den Vornamen und Ihren Namen benötigen wir zur Direktkommunikation zu Ihrer Veröffentlichung, etwa um Missbrauch und Fälle von Rechtsverletzungen unterbinden zu können. Ihre Daten werden ausschließlich in Zusammenhang mit dieser Kommentarfunktion genutzt und zu diesem Zweck in elektronischer Form gespeichert. Eine Weitergabe Ihrer Daten oder Teile davon erfolgt ausdrücklich nicht. Die entsprechende Datennutzung akzeptieren Sie mit dem Ausfüllen und Absenden dieses Formulars. Weitere Informationen zum Schutz Ihrer persönlichen Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte füllen Sie das Formular aus (alle Felder müssen ausgefüllt sein).

Leserbriefe (0)

Keine Leserbriefe gefunden!

Neuen Leserbrief schreiben

Mehr aus der Rubrik "Very British"

Der Eurotunnel ist seit 30 Jahren im Betrieb

Very British | von Stephan Mark Stirnimann

1802 erdacht, 1994 eröffnet

Der Eurotunnel, auch „Channel tunnel“ genannt, nahm am 14. November 1994, also vor 30 Jahren, seinen planmäßigen Betrieb…

Weiterlesen
Eine Frau schreibt in ein Notizbuch an einem Tisch am Fenster

Very British | von Julia Stüber

Ein Blick in die Gedankenwelt von Beatrix Potter bis Queen Victoria

Gehören Sie auch zu den Menschen, die immer ein Notizbuch bei sich tragen? Dann…

Weiterlesen
Zweit Pints im Pub

Very British | von Judith Heede

Kaum ein Ort fängt den Zauber des Herbstes besser ein als ein traditioneller britischer Pub. Wenn die Tage kürzer werden, das Laub in leuchtenden Rot-…

Weiterlesen
Die Canterbury Cathedral

Very British | von Stephan Mark Stirnimann

Kein Geringerer als König Heinrich VIII gründete die Church of England, die sich im Laufe der Zeit zur Anglican Church entwickelte. Dies geschah…

Weiterlesen