Die Briten lieben Ingwer, seit er vor Jahrhunderten aus Übersee zu ihnen kam – so sehr, dass er Teil der traditionellen Küche geworden ist. Ingwer in Pulverform würzt Backwerke aller Art, vom Kuchen „Parkin“ über Osterplätzchen und „Ginger Snaps“ bis zum Christmas Pudding. Als in Zuckersirup eingelegter „Stem Ginger“ ist er eine beliebte Dessertzutat. Und auch jetzt im Sommer büßt er nichts von seiner Popularität ein: als Erfrischungsgetränk aus Sirup und als Ginger Ale, und auf Reisen als Bonbon.
Ingwer hat zwei Eigenschaften, die vermutlich zu seiner großen Beliebtheit beitragen: Er wärmt von innen – das kann man in Großbritannien das ganze Jahr über gebrauchen. Und er hilft gegen Reisekrankheit, was der Seefahrernation schon früher von Nutzen war und heute im Flugzeug oder im Auto, das vielleicht gerade über die englischen Landstraßen kurvt, ebenfalls geschätzt wird. Davon abgesehen schmeckt Ingwer fantastisch, wenn er auch eines jener Lebensmittel ist, die man entweder liebt oder hasst (wie Kapern, zum Beispiel, oder Okraschoten). Aber wer ihn mag, der schätzt die genau richtige Dosierung von Schärfe, nicht zu lasch, aber auch nicht wie gehackte Rasierklingen.
Mit dem Siegeszug der asiatischen Küche hat sich Ingwer in Großbritannien noch weiter ausgebreitet und taucht jetzt auch in vielen pikanten Gerichten auf. Neulich bekamen wir in Yorkshire Koteletts mit leicht süßlicher Ingwersauce serviert, und die schmeckten richtig gut.
Das Wort „ginger“ war früher auch gebräuchlich für „rote Haare“. Da Ingwer nicht rot ist, sondern eher hellgelb bis beige, muss dies mit rötlichem Gebäck wie den schon erwähnten Ginger Snaps zu tun haben. Aber Sie brauchen sich das nicht zu merken, weil „ginger“ im Zusammenhang mit der Haarfarbe heute angeblich als Schimpfwort gilt, was uns überhaupt nicht in den Kopf will, weil rote Haare ja etwas Wunderschönes sind. Aber sicher ist sicher. Mit „you have such lovely red hair“ oder noch besser „auburn hair“ machen Sie nichts verkehrt am Pub-Tresen und ernten bestimmt ein Lächeln statt eines beleidigten Blickes.
Bloß rote Katzen, die heißen immer noch „Ginger“. Und die nehmen das auch gar nicht übel.
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Leserbriefe (2)
Ingwer Andreas
am 30.05.2016Also genau die, die die Engländer nehmen.
Hast Du da einen Link oder so?
LG Andreas
The British Shop
am 30.05.2016Mit freundlichen Grüßen,
The British Shop