Als junge Frau war Prinzessin Margaret, die jüngere Schwester der Queen, ein Star der Gesellschaft: hübsch und schlank, fröhlich und charmant. Dass ihr Leben eine traurige Wendung nehmen würde, hätte dem Mädchen von einst niemand vorausgesagt. Doch Margaret erlebte eine große Liebesgeschichte ohne Happy End und hatte danach stets Probleme, ihren Platz im Leben und ihre Rolle in der königlichen Familie zu finden. Am 21. August wäre sie 90 Jahre alt geworden.
Margarets Kindheit war unbeschwert und behütet, was sich aber änderte, als ihr Vater 1936 gegen seinen Willen König wurde (weil sein Bruder die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson heiraten wollte und deshalb abdankte). Plötzlich war die kleine Margaret die Nummer zwei in der Thronfolge nach ihrer Schwester Elizabeth. Das blieb sie nur so lange, bis die heutige Queen ihr erstes Kind bekam, danach rutschte sie stetig weiter nach hinten. Trotzdem sollte ihre Position in der Königsfamilie eine entscheidende Rolle in dem Liebesdrama spielen, das 1952 begann und von den Briten mit großem Interesse verfolgt wurde. Margaret verliebte sich in den 16 Jahre älteren Peter Townsend, Oberst und königlicher Stallmeister. Das Paar wollte heiraten, durfte aber nicht – denn Townsend war geschieden und Vater zweier Söhne. Aus heutiger Sicht erscheint es unglaublich, dass die Liebesgeschichte daran scheiterte, aber damals sprachen sich Kirche und Politik offen gegen eine Heirat aus. Der Druck muss enorm gewesen sein. Ob Elizabeth, die zu diesem Zeitpunkt den Thron bestieg, der Schwester wirklich die Eheschließung verboten hat (ihre Erlaubnis war nach dem Royal Marriages Act von 1775 damals erforderlich, da Margaret unter 25 war), ist zweifelhaft. Belegt ist nur, dass sie Margaret bat, ein Jahr zu warten.
Jedenfalls trennte sich die Prinzessin nach vielem Hin und Her 1956 von ihrer großen Liebe und heiratet 1960 den Fotografen Antony Armstrong-Jones, der später zum Earl of Snowdon gekürt wurde. Angeblich nahm sie seinen Antrag einen Tag, nachdem Townsend eine Belgierin geheiratet hatte, an – Zufall oder nicht? Die Armstrongs lebten in den Swinging Sixties ein sehr unkonventionelles Leben für ein royales Paar und zählten Rockstars, Schauspieler und Künstler zu ihrem Zirkel. Margaret wurden zahlreiche Affären nachgesagt, was für ihre gradlinige, auf den Ruf der Familie sehr bedachten Schwester eine Qual gewesen sein muss. 1978 scheiterte Margarets Ehe. Ihr Lebenswandel war ungesund, sie rauchte stark und soll auch viel getrunken haben. Aber: Sie engagierte sich sozial und stand zahlreichen Organisationen vor, die sich für Kinder und Jugendliche einsetzen.
Krankheiten und mehrere Schlaganfälle prägten ihr späteres Leben. Sie starb 2002 im Alter von 71 Jahren, traurigerweise musste ihre 101 Jahre alte Mutter dies miterleben.
Dass der geschiedene Prince Charles seine geschiedene Camilla heiraten durfte, hat er vielleicht auch seiner Tante zu verdanken. Denn ihre Liebesgeschichte brachte das Thema erstmals in die Öffentlichkeit, und die Bevölkerung war schon damals auf Seiten der unglücklichen Prinzessin.
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